Betreiber sind je zu 50 Prozent Meinhardt Städtereinigung und Lobbe Entsorgung West. In der Anlage sollen die Inhalte aus dem gelbem Sack und der gelben Tonne sortiert werden, um sie später zu recyceln. „In unserer Leichtverpackungs-Sortieranlage liegt die geplante Quote werkstofflich verwertbaren Materials bei rund 53 Prozent, sie ist damit eine der leistungsfähigsten Anlagen im Bundesgebiet“, sagt Michael Wieczorek, Geschäftsführer Meilo und Geschäftsführer Lobbe Entsorgung West. Zum Vergleich: im Bundesdurchschnitt liege der Anteil recyclingfähigen Materials bei ungefähr 36 Prozent. Nicht nur technische Aggregate wie beispielsweise Magnetabscheider und Ballistikseparatoren sollen für diese sehr hohe Sortierquote sorgen, sondern auch die Menschen, die dort den Sortierprozess immer wieder anpassen und kontrollieren. „Um Ressourcen zu schonen, sind derartige Sortieranlagen mit hoher Recyclingquote ein wichtiger Meilenstein“, sagt Holger Schmitz, Geschäftsführer Meilo und Geschäftsführer Meinhardt Städtereinigung.
In der Anlage werden die Inhalte des gelben Sacks, der gelben Tonne und der Wertstofftonne dem Recycling-Prozess zugeführt, indem nach insgesamt 12 unterschiedlichen Wertstoff-Fraktionen sortiert wird. Unter anderem Weißblech aus Konserven, Aluminium aus Getränkedosen, PET-Schalen von Gemüseverpackungen, Getränkekartons. Letztere finden ihre Abnehmer in der Papierindustrie, um an die hochwertigen Papierfasern zu gelangen. „Hier sortieren wir zusätzlich noch PO-Flex“, sagt Wieczorek. Gemeint ist eine Sonderform polypropylenhaltiger Folie im Format kleiner als DIN A4. „Wir haben vier Magnetabscheider, drei Siebtrommeln, fünf Windsichter und 22 Nahinfrarotspektrometer hier“, erläutert er. Die Nahinfrarotspektrometer nutzen die Reflektion des Lichtbandes aus dem Scanner, den die Stoffe zurückwerfen und trennen je nach Wert die Bestandteile mit Luftdüsen auf. „Ein großes Problem für das Recycling sind gerußte und schwarze Verpackungen. Da sie das Licht des Scanners nicht reflektieren, können wir diese auch nicht sortieren“, erläutert Schmitz.
Die hohe Technisierung hatte ihren Preis: ein Investitionsvolumen von 32 Millionen Euro. „Als mittelständisch geprägtes Unternehmen fühlen wir uns selbstverständlich auch besonders für die Arbeitsplätze verantwortlich. Mit der Meilo wurden 60 Arbeitsplätze in einer zukunftsträchtigen Branche geschaffen. Die Anlage wird von 40 Lkws im Input und 25 Lkws im Output angefahren“, fasst Schmitz zusammen. Mit 120.000 Tonnen jährlich werden hier die Leichtverpackungen von etwa 4,5 Mio. Einwohnern aus Hessen, Nordbayern sowie dem nördlichen Teil Baden-Württembergs sortiert.