Mit der Anlage verfüge die BSR über weitere 87.600 Tonnen Kapazität für die Verwertung von Bioabfällen aus Berlin. Zusammen mit der Vergärungsanlage in Ruhleben stünden dann 93.000 Tonnen Kapazität für die Vergärung und 69.000 Tonnen für die Kompostierung zur Verfügung.
Dietmar Büssow, Geschäftsführer der Hennickendorfer Kompost GmbH, hatte sich aus gesundheitlichen Gründen im vergangenen Jahr entschlossen, die Anlage zu verkaufen. „Es gab einige Interessenten“, so Büssow. „Ich freue mich, dass die Anlage nun an die BSR geht.“ Das kommunale Unternehmen halte hohe ökologische Standards ein, das sei gut für die Region. Und für ihn besonders wichtig: „Die BSR ist eine zuverlässige Arbeitgeberin, nimmt die soziale Verantwortung gegenüber den Beschäftigten sehr ernst.“
BSR-Chefin Tanja Wielgoß ist überzeugt, dass die Übernahme der Anlage dem Umweltschutz und den Berliner Gebührenzahlerinnen zugutekommen werde. „Mit der verpflichtenden Biotonne erwarten wir eine Steigerung der Sammelmenge um bis zu 70 Prozent. Berlin wird dann in jedem Fall über das schon sehr lange verfolgte Ziel von über 100.000 Jahrestonnen kommen. Das ist eine gute Nachricht, denn Bioabfall ist der einzige „Abfall“ der zu 100% recycelt werden kann. Neben der Vergärung ist gerade auch die Kompostierung von hohem Wert: es wird chemisch hergestellter Dünger ersetzt, der für die nährstoffarmen Böden in Brandenburg unerlässlich ist. Naturgemäß investieren wir entsprechend den hohen BSR-Ansprüchen in die weitere Ertüchtigung sowohl der Kompostierung als auch der Vergärung in Hennickendorf. Durch die Übernahme der Anlagen stellen wir außerdem sicher, dass wir in einem Markt mit wenig Angebot keine Gewinnmargen an Dritte bezahlen, sondern dass die Berlinerinnen und Berliner mit ihren Gebühren nur die tatsächlichen Kosten für die Verwertung des Bioabfalls zahlen.“
Auf dem rund 10 ha großen Grundstück befindet sich eine 1997 genehmigte und seither betriebene Kompostanlage sowie eine Biogasanlage, die ihrerseits 2010 genehmigt und Ende 2012 in Betrieb genommen wurde. Die BSR wird auch weiterhin Bioabfälle aus den privaten Haushalten der Region annehmen. Zudem wolle man mit den Vertragspartnern der Hennickendorfer Kompost Gespräche führen.