„Mit dieser Kooperation bieten wir den Kommunen, die die Klärschlämme nicht mehr landwirtschaftlich verwerten dürfen, einen nachhaltigen Entsorgungsweg“, sagte Bernard M. Kemper, Vorsitzender der Geschäftsführung von EEW Energy from Waste, während der Vertragszeichnung in München.
Der Vertrag sichert Veolia in zwei Klärschlamm-Monoverbrennungsanlagen, die EEW in Helmstedt (Niedersachsen) und Stapelfeld (Schleswig-Holstein) errichten wird, Kontingente für die energetische Verwertung von mehreren Tausend Tonnen Klärschlamm je Anlage und Jahr zu. Neben der Mitverbrennung des Klärschlamms in Kraft- und Zementwerken erschließt Veolia sich mit der Klärschlammmonoverbrennung bei EEW einen weiteren nachhaltigen Verwertungsweg bis über 2030 hinaus. Als Endprodukt dieser energetischen Verwertung entsteht eine Asche, aus der in einem nachgelagerten Verfahren mindestens 80 Prozent des darin gebundenen Phosphors als hochwertiger Dünger zurückgewonnen werden kann.
„Insbesondere Kommunen im norddeutschen Raum können wir dank der Kooperation mit EEW eine regionale Verwertungslösung anbieten, die wirtschaftlich ist und die Umwelt schont. Dank der kurzen Wege verringern sich die Kosten für den Klärschlamm-Transport, was sich positiv auf den kommunalen Haushalt auswirkt. Außerdem können die Kommunen ihre CO2-Bilanz verbessern“, sagt Etienne Petit, Landesdirektor von Veolia Deutschland.
„Die anhaltende Diskussion um eine sichere Behandlung problematischer Inhaltsstoffe des Klärschlamms, wie Schwermetalle, Mikroplastik, Medikamentenrückstände und organische Schadstoffe, führt dazu, dass die Klärschlammverbrennung gegenüber der landwirtschaftlichen Verwertung weiter an Bedeutung gewinnt“, betonte Bernard M. Kemper. EEW verfüge über mehr als 50 Jahre Expertise bei der thermischen Abfallverwertung. Know-how, von dem Kunden auch im Geschäftsfeld „Thermische Klärschlammverwertung“ profitieren. Er freue sich deshalb, mit Veolia als einem der führenden Umweltdienstleiser auf dem deutschen Markt von Beginn an die Kompetenzen bündeln zu können und gemeinsam einen neuen Verwertungsweg zu erschließen.
Klärschlamm entsteht unter anderem bei der Reinigung kommunaler Abwässer. Der darin enthaltene Phosphor ist ein unverzichtbarer Bestandteil allen organischen Lebens und kann auf künstlichem Weg nicht hergestellt werden. Diese Ressource aus dem Klärschlamm zurückzugewinnen, sei deshalb von existentieller Bedeutung, so Kemper.