Elf Einreichungen gelangten in die engere Wahl, darunter fünf Anerkennungen und vier Preise. Zur Aufgabe stand der Entwurf eines Naturschutzzentrums für den Waldhügel an der ‚Blauen Lagune‘ in Rheine mit minimalem ökologischem Fußabdruck.
- Zwei erste Preise, die im Rahmen einer Feierstunde auf dem Campus der Bergischen Universität Wuppertal verliehen wurden, gingen an Nathalie Hans und Vera Quasten von der Bergischen Universität.
- Zwei dritte Preise wurden an Cyril Pfander von der HTWK Leipzig und an das Team Aaron Geier/Janina Stemler von der Universität Stuttgart vergeben.
Initiiert wurde der Studentenwettbewerb an der Bergischen Universität Wuppertal von den
Architektinnen Prof. Annette Hillebrandt und Anja Rosen am Lehrstuhl Baukonstruktion, Entwurf und Materialkunde. Mitinitiator und Sponsor ist die agn Niederberghaus & Partner GmbH, die sich als Generalplaner schon seit Jahren intensiv mit dem gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes beschäftigt. Der Urban Mining e.V. unterstützt als Namensgeber und Kooperationspartner die Auslobung des Wettbewerbs, der mit einer Gesamtpreissumme in Höhe von € 4.000,- versehen ist.
Von den Einreichungen beeindruckt zeigte sich Frau Prof. Hillebrandt: „Wir haben nicht mit so vielen Arbeiten gerechnet, zumal der Wettbewerb ja zum ersten Mal stattfand. Es zeigt sich, wie sehr sich junge Menschen für einen ressourcenschonenden und nachhaltigen Ansatz in der Architektur interessieren. Es sind sehr verschiedene, spannende Konzepte hinsichtlich eines minimalen Footprints eingereicht worden.
Die Jury hat versucht, mit ihrer Entscheidung diese große Bandbreite abzubilden. Entwurfs- und Konstruktionsansätze, die einen radikal-ökologischen Ansatz verfolgen, bei dem nach der Nutzungsphase alle Baumaterialien kompostiert werden können, waren ebenso vertreten wie solche, die den Re-Use von Bauteilen verfolgen oder solche, die das Haus als ‚Urbane Mine‘ verstanden wissen wollen, in das Materialien wertsteigernd eingelagert werden.“
Bernhard Busch (agn Niederberghaus & Partner GmbH): „Ich freue mich über die hohe Qualität der eingereichten Arbeiten, gerade auch hinsichtlich der Architektur, der Auseinandersetzung mit dem Ort und der Innenräume. Eine Preisträgerin hat sogar ein pädagogisches Konzept entwickelt, das die Besucher zum Mitmachen anregt. Aber auch die Nachverwertung der Siloanlagen aus dem Kalkwerk ist ein logischer und sehr kreativer Ansatz.“
„Dass das Thema „Urban Mining“ in den Bereich der Architektur vordringt und Teil des
Planungsprozesses wird, ist längst überfällig. Daher war es für den Urban Mining Verein
selbstverständlich, den Award zu unterstützen. Besonders die angehenden Architekten stehen vor der Herausforderung, das zirkuläre Bauen in die Tat umzusetzen, um wertvolle Ressourcen für nachfolgende Generationen verfügbar zu halten. Als Anerkennung für Ihre Leistungen erhalten deshalb alle Wettbewerbsteilnehmer für ein Jahr eine kostenlose Vereinsmitgliedschaft und profitieren damit vom Netzwerk des Urban Mining e.V. Alle Verfasser, die in die engere Wahl gekommen sind, können sich zudem über ein Jahresabo der Fachzeitschrift DETAIL freuen“, sagte Anja Rosen (Urban Mining e.V.).
Mitglieder des Preisgerichts waren Bernhard Busch, Dipl.-Ing. Architekt, agn Niederberghaus & Partner, Ibbenbüren, Sabine Djahanschah, Dipl.-Ing. Architektin, Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Osnabrück, Prof. Dirk E. Hebel, Architekt, Karlsruher Institut für Technologie KIT, Karlsruhe, Prof. Dipl. Ing. Annette Hillebrandt Architektin BDA, Bergische Universität Wuppertal, Karin Lang, Detail Verlag, München und
Anja Rosen, M.A. Architektin, Urban Mining e.V.
Der Urban Mining Student Award Architektur zeichnet Konzepte, Ideen und Strategien zur Förderung einer konsequenten Kreislaufwirtschaft aus. Er prämiert Entwürfe und Konstruktionen für Neubauten, Umbauten und Erweiterungen unter besonderer Berücksichtigung der Umwelt- und Ressourcenschonung. Die Rückbaufreundlichkeit der Konstruktion und die Recyclingfähigkeit der Baustoffe stehen zusammen mit der Wiederverwendung gebrauchter Bauteile und einer hohen Reparaturfreundlichkeit im
Vordergrund der Betrachtungen. Weitere Kriterien sind Flexibilität der Gebäudestruktur als Voraussetzung für Um- und Weiternutzungen, geringer Flächen- und Wasserverbrauch, möglichst hohe Gebäudeautarkie mit Low-tec-Lösungen für Betriebs- und Energieeffizienz sowie Förderung des Mikroklimas und der Biodiversität.
Der Award soll auch in diesem Jahr wieder ausgelobt werden.