China beliefert seit Jahren die westliche Welt, vor allem auch die USA, mit billigem Aluminium. Die Angst und Wut der dortigen Produzenten ist nachvollziehbar. Während die Aluminiumhersteller in Europa trotz höherer Erzeugerkosten immer noch ihren Platz sehr gut behaupten konnten, was neben der guten Qualität auch an konservativen Aspekten wie Zuverlässigkeit oder Vertragstreue liegen dürfte, sind die Produzenten in den USA in die Defensive geraten.
Hausgemachte Probleme
Was oft vergessen wird ist aber, dass in den USA auch viele Probleme hausgemacht sind: Veraltete Technik, schwierige Gewerkschaften, wenig Flexibilität. Die Schuld an der eigenen Misere nur den Chinesen zu geben, entspricht zwar Trumps Denkweise, greift aber viel zu kurz. Experten rechnen damit, dass die jüngsten „Strafmaßnahmen“ der Amerikaner ein Bumerang werden. Ohne das chinesische Aluminium wird sich das US Angebot verknappen, die Amerikaner werden wohl wesentlich höhere Preise für das Leichtmetall zahlen müssen als bisher – alles andere als ein Konjunkturprogramm.
Folgen für Europa
Der europäische Aluminiummarkt wird die Sanktionen gegen China auch zu spüren bekommen. Da die erzeugten Mengen ja irgendwo hinmüssen, werden sie nach Europa abfließen. Auch in der EU wird es künftig mehr chinesisches Aluminium – und vor allem auch Halbzeuge aus Aluminium – geben als bisher. Trotzdem bleibt es auf den hiesigen Märkten bemerkenswert ruhig. Zwar gibt es viele Diskussionen über die Zollfrage, letztlich ist aber kaum Verunsicherung im Markt zu spüren – Sicher ein gutes Zeichen für einen stabilen und gut nachgefragten Aluminiummarkt.
Die LME-Notierungen lagen zu Ostern bei 1.996 bis 1.997 US- Dollar für promptes High Grade Aluminium und 2.013 bis 2.014 US-Dollar für Dreimonatsware. Damit war Aluminium zwar etwas preiswerter als in den Vorwochen ¬ Anhaltspunkte dafür, dass die schwächeren Notierungen aber eine Folge der Trump‘schen Politik sind, sehen die meisten Analysten aber nicht. Der Handel verlief in Deutschland routinemäßig bis gut, das gilt auch für die Schrottmärkte.
Nur leichter Rückgang
Kupfer notierte an der LME zuletzt mit 6.683 bis 6.685 US-Dollar (Kasse) und 6.719 bis 6.720 US-Dollar (Termin). Die Schrottpreise lagen um Ostern bei 5.150 bis 5.300 Euro für blanken Kupferdrahtschrott (Kabul) und 4.600 bis 4.840 Euro für Schwerkupferschrott (Keule). Die gehäckselten Kupferdrahtschrotte erzielen in der ersten Qualität (Kasus) 5.160 bis 5.400 Euro und in der zweiten Qualität (Katze) 4.840 bis 5.080 Euro. Bei nicht legiertem Kupferdraht kostete die Qualität I (Kader) 4.860 bis 5.040 Euro, die zweite Qualität (Kanal) um 4.680 Euro.
Positive Entwicklung erwartet
Der Markt lag im März leicht unter dem Preisniveau des Vormonats, allerdings nur wenig. Die Nachfrage nach Kupfer ist weiterhin gut, die Werke bleiben ausgelastet. Analysten gehen davon aus, dass in den kommenden Monaten in vielen Wirtschaftssektoren der Kupferbedarf weiter ansteigen wird. Expliziert genannt werden immer wieder die Automobilindustrie, die Bauwirtschaft sowie der gesamte Informations- und Kommunikationsbereich. Die Versorgungslage mit dem roten Metall dürfte insgesamt ausgeglichen sein. Die Internationale Kupferstudiengruppe erwartet für 2018 ein globales Defizit von etwa 163.000 Tonnen, nach 150.000 Tonnen im letzten Jahr. Insgesamt zeichnen die meisten Marktteilnehmer ein positives Bild für Kupfer. Bemerkenswert bleibt, dass das bisherige Überangebot an Kupferschrotten etwas nachgelassen hat, wenngleich es unter dem Strich immer noch deutlich höher ist als in früheren Jahren. Vor allem Kabel sind weiterhin in großen Mengen verfügbar.