Ziel des Aktionstages am 18. März sei es, der Gesellschaft das Thema Recycling näherzubringen, der Politik Denkanstöße und Handlungsempfehlungen zu geben sowie Recycling als „Siebte Ressource“ zu etablieren. „Wie wir alle wissen, sind die Vorräte an Primärrohstoffen endlich. Es ist daher unsere gemeinsame Pflicht, auf der ganzen Welt dafür zu sorgen, dass unsere natürlichen Ressourcen geschützt, respektiert und in bestmöglicher Art und Weise genutzt werden. Bei der Konzeption und jetzt bevorstehenden Durchführung des Global Recycling Day war und ist es mein Ziel, der Welt zu zeigen, dass es eine siebte Ressource gibt, die sich ebenso wirtschaftlich rentabel nutzen lässt wie die sechs Primärressourcen, zugleich jedoch eine deutlich nachhaltigere Nutzung ermöglicht“, erklärt Ranjit Baxi, Präsident des Bureau of International Recycling.
In einem Sieben-Punkte-Plan formuliert das BIR, wie eine effektivere Rückgewinnung von Rohstoffen geschaffen und Privathaushalte mit einbezogen werden können. Zentral hierin sind u. a.: Weltweit einheitliche Recycling-Termini, die Unterstützung von Initiativen, Forschung und internationalen Abkommen sowie die Zusammenarbeit mit der Industrie für eine frühzeitige Verankerung des Recyclinggedankens in Fertigungsprozessen. Die Verbände BDSV, bvse und VDM stehen für die Positionen und Forderungen des Weltverbandes ein und engagieren sich für eine stärkere Unterstützung der Branche sowie ein aktives Bewusstsein in der Öffentlichkeit. Auch in den kommenden Jahren wird der Global Recycling Day gefeiert. Entsprechend dem Gründungsdatum des BIR findet dieser immer am 18. März eines Jahres statt. Unternehmen, Verbände wie auch Privatpersonen sind eingeladen, teilzunehmen, sich der Online-Petition anzuschließen und das Medienangebot zu nutzen.
Sieben Forderungen des BIR zum Global Recycling Day:
1. Implementierung und Stärkung internationaler Abkommen zur Förderung des Recyclings
2. Unterstützung und Förderung eines nachhaltigen weltweiten Handels mit recyclingfähigen Materialen
3. Aufklärung der breiten Öffentlichkeit über die unverzichtbare Rolle des Recyclings in der modernen Welt
4. Einigung auf eine gemeinsame Sprache bei recyclingbezogenen Themen (einheitliche Begriffsbestimmungen und Botschaften)
5. Unterstützung von Initiativen, die Privathaushalten und Unternehmen dabei helfen, Abfallvermeidung, Wiederverwendung und Recycling zu ermöglichen
6. Zusammenarbeit mit der Industrie, um die Entwicklung „recyclingfreundlicher Designs“ zu ermöglichen, sodass die Verwertbarkeit späterer Altprodukte bereits im Konstruktionsstadium berücksichtigt wird
7. Unterstützung von Innovation, Forschung und Initiativen, die eine Verbesserung der Recyclingverfahren zum Ziel haben.
Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer bvse:
„Die Rohstoffe auf unserer Welt sind begrenzt. Unsere Aufgabe ist es, so sorgsam und effizient wie möglich mit ihnen umzugehen. Deshalb ist es wichtig, die verfügbaren Rohstoffe so oft wie möglich zu nutzen. In unseren Abfällen stecken Wertstoffe wie Altpapier, Schrotte, Altkunststoffe, Metalle oder Glas, die nichts anderes sind als (Sekundär-)Rohstoffe für die gewerbliche und industrielle Produktion. Abfälle sind kein Müll, das muss den Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bewusst werden. Deshalb ist es gut, dass der BIR den Global Recycling Day 2018 ausgerufen hat.
Der Welt-Recycling-Tag kann einen Beitrag dazu leisten, dass Recycling-Produkte, ob im gewerblichen oder im privaten Bereich eine größere Akzeptanz erhalten. Ob beim Haus- oder Straßenbau, in Verwaltungen oder der Industrieproduktion: Es gibt eine Vielzahl von Einsatz-Möglichkeiten. Öffentliche Auftraggeber sollten endlich ihre Zurückhaltung aufgeben und mit gutem Beispiel vorangehen, dann wird auch der private Sektor bald nachziehen.“
Thomas Reuther, Präsident des VDM:
„Jetzt wo in China den Herstellern bereits ein Produktdesign für E-Autobatterien aufgedrückt werden soll, muss man sich fragen, ob andere nicht an uns vorbeiziehen. Der Global Recycling Day sollte auch Anstoß geben, dass in der Politik manche Entscheidungen noch einmal überdacht und gegebenenfalls geändert werden. Die sieben Punkte des BIR sind ein guter und richtiger Anfang, um zu zeigen, dass dies ein globales Thema ist. Sowohl aus wirtschaftlicher wie auch ökologischer Perspektive müssen wir versuchen Recyclingmethoden wie wir sie bereits besitzen weltweit auszubauen. Weder protektionistische noch bürokratische Maßnahmen innerhalb der Länder sollten diesen Prozess blockieren. Auch als Branche müssen wir dies unterstützen und uns auf eine einheitliche Sprache in den spezifischen Themen verständigen.“
BDSV-Präsident Andreas Schwenter:
„Als Stahlrecyclingbranche unterstützen wir die Forderungen der BIR vollumfänglich. Als zentraler Dienstleister in der Wertschöpfungskette der Stahlindustrie wird die Stahlrecyclingbranche in Zukunft eine noch wichtigere Rolle bei der Entwicklung der zirkulären Wirtschaft einnehmen. Insbesondere die Wahrnehmung von recycelten Material als sog. „siebte Ressource“ neben Wasser, Luft, Kohle, Öl, Erdgas und Mineralien gilt für Stahlschrott in besonderem Maße. Denn nur aus Stahlschrott kann, im Gegensatz zu anderen recycelten Materialien, wieder bis zu 100 Prozent neuer Stahl entstehen.“
[…] Deutsche Verbände unterstützen weltweiten Recycling-Tag – auf: recyclingmagazin.de am 15. März … (deutsch) […]
[…] Der 18. März 2018 markierte das 70-jährige Jubiläum der BIR-Gründung (18. März 1948). Der Name des heutigen internationalen Recycling-Aktionstags ist durchaus programmatisch zu verstehen. Denn laut den Initiatoren verfolgt man mit dem Aktionstag das Ziel, das Themenfeld Recycling und Rohstoffwiederverwertung noch breiter im öffentlichen Bewusstsein zu verankern bzw. der Politik entsprechende Denkanstöße und Handlungsempfehlungen zu geben.Darüber hinaus möchte der BIR aber auch, dass das Recycling – neben Wasser, Kohle, Öl, Gas und Mineralrohstoffe – als sogenannte siebte Ressource (engl. seventh resource) etabliert wird. Dazu wurde anlässlich der ersten Auflage des Global Recycling Day ein Maßnahmenkatalog mit sieben Forderungen formuliert. […]