„Wir machen mehr aus Abfällen“ – das hat sich die Nemetz Entsorgung und Transport AG zur Aufgabe gemacht. 1915 als Kleinfuhrwerk mit Pferdegespann gegründet, ist das Familienunternehmen in Leopoldsdorf bei Wien heute österreichweit in der Abfallwirtschaft aktiv. Die Leistungen umfassen Wertstoffsammlung und Recycling (Metalle, Papier, Glas, Kunststoffe, Abrissmaterialien/Bauschutt etc.) sowie die Entsorgung von Restmüll, Sonder- und gefährlichen Abfällen aus Haushalt, Gewerbe, Industrie. Dabei können die Kunden von Nemetz einen Online-Bestellservice für Absetzmulden und andere Container nutzen. Seit 1993 ist am Firmensitz auch eine laufend erweiterte Sortieranlage (auch für Plastikfolien und PET) und seit 2002 am Standort Himberg in Niederösterreich eine moderne EBS-Anlage in Betrieb, die später mit einer PVC-Ausschleusung nachgerüstet wurde. Die Ersatzbrennstoffe werden aus Mischabfällen produziert und vor allem in der Zementindustrie vermarktet.
Wenn es um Zerkleinerungstechnik geht, ist Lindner Systempartner. Gleich vier Shredder des Herstellers wurden bei Inbetriebnahme der EBS-Anlage vor 16 Jahren installiert. Bis 2008 entstanden drei Zerkleinerungslinien, und 2010 ersetzte Nemetz in die Jahre gekommenen Kometen durch neue Nachzerkleinerer der Maschinenreihe. Als jetzt ein spezieller, mobiler Shredder für die Endkorngröße < 80 mm erforderlich wurde, entschied sich der zertifizierte Entsorger wieder für eine Lösung von Lindner – für den neuen mobilen Zweiwellenzerkleinerer Miura. „Wir brauchen einen Shredder, der in einem einstufigen Verfahren auf die gewünschte Korngröße 80 mm kommt“, erklärt dazu Mario Prammer, der bei Nemetz die Unternehmensbereiche Qualität, Marketing und Verkauf verantwortet. „Auch muss die Maschine flexibel und mobil einsetzbar sein.“ Die besseren Ergebnisse
Bei einer Vorführung der Miura 1500 konnte Lindner überzeugen, bestätigt Mario Prammer: Der Zweiwellenzerkleinerer erzielte im Testbetrieb die besten Ergebnisse nach den Vorgaben von Nemetz und zeigte dabei seine Unempfindlichkeit gegenüber zähen und fremdstoffbehafteten Materialien bei präzisem Endkorn.
Im Jänner 2018 wurde die neue Miura 1500 offiziell der Nemetz AG übergeben. Das Besondere an der Maschine ist die Kombination aus einem robusten, Dreiachs-Trailer mit einer vollgeschweißten und schnell wechselbaren Zwei-Wellen-Schnitteinheit – eine Lindner-Innovation, die sich gerade am Markt durchsetzt. Wie Lindner-Produktmanager Stefan Scheiflinger-Ehrenwerth, dazu erklärt, sind bei Wettbewerbsmaschinen die Messer oft geschraubt oder geschweißte Einheiten und nur sehr aufwendig wechselbar: „Geschweißtes ist in der mobilen Vorzerkleinerung meistens stabiler als etwas Geschraubtes. Die Miura kann dadurch mit Fremdstoffen und sperrigen Materialien im Aufgabegut, die sonst als Störstoff unweigerlich zum Blockieren der Maschine führen würden, problemlos umgehen und diese verarbeiten. Selbst Eisenanteile stellen für diesen Shredder mit seinem Drehmoment von bis zu 240.000 Nm kein Problem dar“
Der erste Shredder mit Zweiwellen-Schnellwechselsystem
Wichtig war für Nemetz außerdem, dass sich der Shredder im Bedarfsfall einfach und ohne Aufwand an den Standorten des Unternehmens einsetzen lässt. Plug & Play – darauf kam es an. Neben der einfachen Manövrier- und Transportfähigkeit sorgt dabei das Lindner eigene Schnellwechselsystem der Schnitteinheit (FX unit) für eine enorm schnelle Anpassung an geänderte Materialbedingungen. Flexibilität bei voller Leistung ist hier das Gewollte, bezogen auf wechselnde Aufgabematerialien und gewünschte Endkorngrößen.
Der Ausbau der Wellen lässt sich dabei rasch in 20 bis 30 Minuten erledigen, innerhalb einer Stunde kann der komplette Wellensatz sowie die dazugehörenden Brechbalken und Abstreifkämmen mithilfe von Radladern oder Baggern ausgetauscht werden.
Ein zukunftsweisendes Konzept
Mit hoher und zugleich energieeffizienter Kraftentfaltung ist die Maschine jeder Aufgabe gewachsen, zerkleinert die Miura 1500 so gut wie alles an Inputmaterialien. Nemetz rechnet im Produktionsbetrieb mit einer Durchsatzleistung von 25 bis 30 Tonnen pro Stunde – je nach Aufgabematerial. Der Zweiwellenzerkleinerer verfügt zudem über ein komplett neu entwickeltes, elektronisch geregeltes hydraulisches Antriebssystem, das sich durch eine besonders schnelle Reaktionszeit auszeichnet und eine präzise, auf den Materialfluss abgestimmte Steuerung der Maschine ermöglicht.