Dr. Kibbe führte aus, dass das Recyclingverhalten von zwei Faktoren geprägt sei: Zum einen von den Verhaltenskosten (das entspricht etwa dem Aufwand, den das Recycling verursacht, etwa der Weg zur nächsten Entsorgungsstelle) und zum anderen von der intrinsischen Motivation, also der Eigenmotivation. Je höher diese Eigenmotivaton ist, desto mehr Aufwand würden die Menschen betreiben, so Frau Kibbe. Dementsprechend sei auch die Akzeptanz höherer Verhaltenskosten größer. Allerdings sei die intrinsische Motivation auch über einen längeren Zeitraum relativ stabil. Daher sei es tendenziell einfacher, die Verhaltenskosten zu senken.
In einem Test wurden die Unterschiede einmal bei der Erfassung über die übliche lokale Sammlung, über Depotcontainer und einer haushaltnahen Sammlung gemessen. Während bei der lokalen Sammlung 36 Kilogramm erfasst wurden, waren es über Depotcontainer 571 Kilogramm und über die haushaltsnahe Sammlung 514 Kilogramm.
In einem zweiten Versuch wurden alternativ Informationen in Form eines Flugblatts, soziale Incentives und materielle Incentives (Bratwurst und Getränke) angeboten. Hier erreichten die sozialen Incentives mit 1.384 Kilogramm (0.68 Kilogramm pro Person) das beste Ergebnis (Informationen: 1.126 Kilogramm/0,4 Kilogramm pro Person), materielle Incentives: 576 Kilogramm/0,28 Kilogramm pro Person).
Demnach seien eine geringere Entfernung zur nächsten Entsorgungsstelle und soziale Incentives die vielversprechendsten Ansätze zur Verbesserung der Sammelleistung, so die Schlussfolgerung von Dr. Kibbe. Sie betonte allerdings, dass diese Anreize permanent vorhanden sein müssten. Zudem räumte sie ein, dass die Teilnehmer an der Studie im Vorfeld einen Fragebogen ausfüllen mussten, so dass möglicherweise die Leute erreicht wurden, die auch ohne Anreize E-Schrott getrennt gesammelt hätten.