In seinem Geschäftsbericht führte Michael Sudhaus (ABG mbH), Vorstandsvorsitzender des BGS aus, dass der Verein weiterhin auf allen Ebenen der Abfallwirtschaft als Garant für die Qualitätssicherung bei der Sekundärbrennstoffherstellung stehe. Dies zeige sich auch an den vier neuen Mitgliedern, die im Jahr 2017 dem Verein beigetreten sind. Die wachsende Bedeutung der Qualitätssicherung bei der Herstellung von Sekundärbrennstoffen werde auch an der steigenden Anzahl an Gütezeichennehmern deutlich. So seien 2017 weitere zwei Unternehmen (Pader Entsorgung, Emrec) im Rahmen der Mitgliederversammlung mit dem Gütezeichen 724 ausgezeichnet worden. Mit den ausgezeichneten Unternehmen steigen die gütegesicherten Sekundärbrennstoffmengen auf über 500.000 Mg/a. Drei weitere Unternehmen werden voraussichtlich im Jahr 2018 mit der Gütesicherung beginnen.
Nachdem die gütegesicherten Mengen in 2016 deutlich auf 430.000 Mg/a gesteigert werden konnten, werde die 500.000-Mg-Marke 2017 überschritten. Damit würden mittlerweile nahezu 20 %der jährlichen Sekundärbrennstoffmengen gütegesichert eingesetzt. Auch für 2018 wird ein weiterer Anstieg auf dann ca. 550.000 Mg/a erwartet. Diese positiven Entwicklungen sei vor allem darauf zurückzuführen, dass steigende Substitutionsraten vor allem in Zementwerken ein erhöhtes Qualitätsbewusstsein bei den eingesetzten Sekundärbrennstoffen erfordere.
Die anschließende Fachveranstaltung stand in diesem Jahr unter dem Thema: „Kein Recycling ohne energetische Verwertung!?“. Nachdem der aktuelle Stand und die Perspektiven der Energiegewinnung von Abfällen in Deutschland bis zum Jahr 2030 von Prof. Dr.-Ing. Peter Quicker (RWTH Aachen) dargestellt wurde, wurde die Frage der Hochwertigkeit der energetischen Verwertung durch ein Impulsreferat von Dr.-Ing. Stefan Vodegel Pressemitteilung (CUTEC-Institut) zur Differenzierung der energetischen Verwertung am Kriterium der Energieeffizienz und einer sich anschließenden Podiumsdiskussion mit Vertretern verschiedener Verbände (ASA, bvse, ITAD, VDZ) intensiv beleuchtet.
Der zweite Teil stand ganz im Zeichen aktueller Veränderungen in der Kreislaufwirtschafts-politik und deren Auswirkungen auf Sekundärbrennstoffe – fokussiert wurden hier verschiedenste Abfallströme zur energetischen Verwertung. Neben der qualitativen Abgrenzung der stofflichen und energetischen Nutzung von Altholz bei der Spanplattenproduktion (Dr. Axel Knörr, Pfleiderer Deutschland) wurden das neue Verpackungsgesetz und seine Auswirkungen auf LVP-Sortierreste (Michael Wieczorek, Lobbe) ebenso beleuchtet, wie die Auswirkungen eines Kunststoffrecyclings und der dabei anfallenden Reste auf die Qualität von Sekundärbrennstoffen (Stephan Eing, Hubert Eing Kunststoffverwertung) sowie die Aufbereitung und Verwertungswege für Wärmedämmverbundsysteme (Niklas Heller, FH Münster).