Der Vormittag des Altholztages stand unter anderem im Zeichen der Diskussion um technische Lösungen hinsichtlich Grenzwerten und Probenahme. Jochen Kamm vom Anlagenbauer Dieffenbacher beschrieb die Chancen und Möglichkeiten der Aufbereitungstechnik mit eingebundener Röntgensortierung und Feingutreinigung zur Verwertung von Altholz.
Nico Führinger von der Hochschule Nürtingen-Geislingen präsentierte ein Probenahmesystem, das in der Altholzaufbereitung bei Kaatsch in Plochingen mit dem Technischen Leiter Frank Menzel entwickelt wurde. Es liegt hinsichtlich der Kosten erheblich unter den derzeit am Markt verfügbaren Lösungen. Das innovative prozess-optimierende Probenahmesystem wurde bereits zum Patent angemeldet. Jens Gatena von der Bremer trend.research gab in seinem Vortrag einen Ausblick auf den Markt für Altholz in Deutschland bis zum Jahr 2030 und wies auf die großen Herausforderungen der Branche hin.
Mathias Falkenberg aus der Brüsseler Vertretung des BDE berichtete von anstehenden Initiativen auf EU-Ebene und der Notwendigkeit, frühzeitig auf europäische Regeln zu reagieren. Der BAV-Vorsitzende Dieter Uffmann begrüßte in diesem Zusammenhang die im September 2017 geschlossene vertiefendende EU-Kooperation mit dem BDE und sieht den Altholzverband durch den wichtigen Player an seiner Seite gestärkt für die Zukunft.
Die Entwicklung auf den Altholzmärkten in Schweden und Großbritannien sowie die Im- und Exporte in der EU standen im Weiteren im Mittelpunkt des Altholztages. Demnach werden sich die britischen Exporte deutlich nach unten bewegen, da derzeit große Verbrennungskapazitäten geplant oder bereits im Bau sind, wie etwa Claudia Amos vom Londoner Beratungsunternehmen Anthesis Group erläuterte.
Darüber hinaus sorgt sich der BAV um die zuletzt gestiegene Verbringung von Altholz zur stofflichen Verwertung. Hier gebe es erhebliche Zweifel, dass Qualitätsanforderungen stets erfüllt würden. Deshalb hat der BAV ein Positionspapier von BBE und VHI mitgezeichnet, welches Forderungen an die Politik und an die Vollzugsbehörden formuliert. Beispielsweise dürfe Notifizierungsanträgen nur bei Einhaltung deutscher oder vergleichbarer Standards zugestimmt werden, fordern die Verbände.