Der Tarifvertrag beinhaltet eine Einmalzahlung von 780 Euro brutto sowie Lohnsteigerungen von 2,0 Prozent ab dem 1. August 2017 sowie 2,1 Prozent ab 1. Januar 2018 mit einer Gesamtlaufzeit von zwei Jahren. Außerdem erhalten Beschäftigte, die im 2-Schicht-System arbeiten, eine Zulage von 25 Euro brutto/Monat, Beschäftigte im 4-Schicht-System erhalten eine Zulage von 60 Euro brutto/Monat.
„Besonders hervorzuheben ist, dass Kraftfahrer bei den MPS-Anlagen ab August 2017 von der Vergütungsgruppe VG 6 in die VG 7 steigen, was alleine schon eine Lohnsteigerung von 2,9 Prozent ausmacht“, beschreibt Ellen Naumann, Verdi-Landesfachbereichsleiterin Ver- und Entsorgung Berlin/Brandenburg und Verhandlungsführerin die Tarifvertragsinhalte. „Rechnet man hier noch die neue Zulage für Schichtarbeit hinzu, haben Kraftfahrer ab 2018 ein um 8 bis 9,5 Prozent höheres Einkommen als der BDE-Tarifvertrag vorsieht.“
Die Schichtzulagen würden an über 80 Prozent der Beschäftigten gezahlt werden. Außerdem sei eine Vorteilsregelung für Verdi- Mitglieder vereinbart worden, die dazu führe, dass den Verdi-Mitgliedern im Betrieb eine Betriebshaftpflichtversicherung
über den gewerkschaftlichen Unterstützungsverein GUV Fakulta vom Arbeitgeber bezahlt werde.
„Mit diesem Tarifabschluss ist nun neben der Berlin Recycling GmbH auch der zweite Berliner Betrieb über einen Haustarifvertrag tarifiert, der seine Beschäftigten zuvor nach dem bundesweiten BDE-Entgelttarifvertrag bezahlte. Damit findet im Raum Berlin in keinem Betrieb mehr der Entgelttarifvertrag BDE Anwendung“, so die Gewerkschafterin. Die Orientierung der Bezahlung in der privaten Berliner Entsorgungsbranche müsse nun nach den beiden abgeschlossenen Haustarifverträgen erfolgen.
„Noch sind in Berlin viel zu viele private Entsorger wie beispielsweise Bartscherer, Alba oder Remondis ohne Tarifvertrag. Dies muss sich ändern, wenn die Betriebe dem Kraftfahrermangel effektiv entgegenwirken wollen“, ist sich die Verdi-Verhandlungsführerin sicher.