Auch in diesem Jahr hatte der Kongress wieder ein vielseitiges Programm im Angebot: Knapp 30 Vorträge wurden präsentiert, hinzu kamen drei Werksbesichtigungen bei den Unternehmen Alba Metall Nord in Rostock, cct Steglitz in Möckern und LRP Autorecycling in Chemnitz.
Den Auftakt machte Gareth Williams, Leiter Marketing & Communications beim Recyclingunternehmen European Metal Recycling. In seiner Keynote-Speech ging Williams darauf ein, wie sich sein Unternehmen dem Zero Waste-Ziel beim Automobilrecycling nähert. Er präsentierte unter anderem einen Vergasungsprozess, der für die Behandlung von Reststoffen eingesetzt wird. European Metal Recycling ist mit 170 Betriebsstätten eines der größten Recyclingunternehmen weltweit.
Einer der Schwerpunkte des diesjährigen IARC lag auf den Trends beim Automobilbau und bei der Materialzusammensetzung. Neue Materialien sowie die Zunahme von gemischten Kunststoffen werden die Altauto-Verwerter in Zukunft noch vor einige Herausforderungen stellen, wie Arie de Jong vom niederländischen Recyclingsystem für Altfahrzeuge ARN (Auto Recycling Nederland) in seinem Vortrag deutlich machte. Welche Herausforderungen beispielsweise beim Recycling von Carbonfasern zu meistern sind, erläuterte Bruno Douchy vom belgischen Flachsproduzenten und Recycler von Textilabfällen Procotex.
Zum Thema Materialien und Herausforderungen standen noch weitere Vorträge auf dem Programm. Unter anderem berichteten Experten über das Recycling und Upcycling von Automobilkunststoffen, über die aktuelle Situation der Energiegewinnung aus Shredderrückständen in Europa sowie über Entwicklungen von Materialien und Möglichkeiten zur energetischen Nutzung von Problemfraktionen in Ungarn.
Ein anderer Schwerpunkt lag auf technologischen Neuentwicklungen. Hierzu präsentierte Davide Braga vom italienischen Hersteller von Recyclingequipment Danieli Centro Recycling Digimet das Thema 4.0 als Lösung für Metallrecyclingzentren. Der Vortrag von Olivier Gaudeau vom französischen Automobilrecycler Indra drehte sich darum, wie die Effizienz und Produktivität bei der Trockenlegung, der Demontage und dem Recycling von Altautos gesteigert werden können. Einen neuen Ansatz zur Sortierung von Aluminiumschrott (Zorba) stellte schließlich Manuela Suttnig vom österreichischen Hersteller Redwave vor.
Darüber hinaus berichtete Artemis Hatzi-Hull von der EU-Kommission über Änderungen in der Altauto-Richtlinie. Derzeit befasst sich ein Projekt mit der Frage, wie der Anwendungsbereich dieser Richtlinie verbessert werden kann, wie Dr. Georg F. Mehlhart vom Öko-Institut informierte. Dr. Tobias Bahr vom Europäischen Verband der Automobilhersteller ACEA stellte in diesem Zusammenhang die Roadmap der Automobilhersteller bezüglich Verordnungen und Innovationen im Bereich des Altauto-Recyclings vor.
Flankiert wurden die Vorträge von Länderberichten aus Spanien, Deutschland, Dänemark, der Schweiz und dem Iran. Der Iran sei ein absolut neuer Markt mit einem hohen Potenzial, betonte Amir Seifizadeh von Taha Sanat Danesh Pooya. So genannte Company Spotlight & Tech Talks rundeten das Tagungsprogramm ab. In diesen Sessions hatten Unternehmen die Gelegenheit, über ihre neuen Ansätze und Entwicklungen zu berichten.
Im kommenden Jahr wird der Kongress vom 14. bis 16. März in Wien stattfinden.