Seit mehr als einem Jahr zeichne sich der Markt durch ein drastisches Überangebot an Altholz aus, so der BAV. Als Gründe dafür nennt der Verband unter anderem ein gutes konjunkturelles Wachstum in Deutschland, die zunehmende Sortierung von Abfallgemischen, regional hohe Kontingente aus der kommunalen Sperrmüllabfuhr und aus Hochwasserschäden sowie drei aufeinanderfolgende milde Winter. Zudem sei des bei den Hauptabnehmern des Altholzes, den thermischen Verwertern, zu längeren Ausfallzeiten gekommen. Auch Altholzimporte hätten zu dem Überschuss beigetragen.
Dies habe dazu geführt, dass viele Aufbereiter Altholzmengen aus dem Gewerbebereich nicht mehr annehmen könnten, da ihre Lagerkapazitäten ausgeschöpft seien. Eine Entspannung ist laut BAV derzeit auch nicht in Sicht. Dies habe zu einem Preisanstieg bei Altholz „in einem bis dato nicht gekannten Ausmaß“ geführt.
Durch die im Rahmen der EEG-Novellierung zusätzlich wegfallenden Kapazitäten könnten nach Auffassung des BAV die Lage weiter verschärfen. „Derzeit wandelt sich der bisherige Brennstoffbeschaffungsmarkt in einen Entsorgungsmarkt mit entsprechender Kostenstruktur“, erklärt der Verband.
Zudem würden die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger eine vertragliche Abnahmegarantie für die kommunalen Altholzmengen besitzen, die aber im Umfang teils deutlich überschritten würden. Dies führe regional zu einem Rückstau bei gewerblichen Mengen, welche teilweise in kommunale Verwertungskanäle umgeleitet würden. Das lasse die kommunalen Mengen weiter anwachsen und verursache weitere wirtschaftliche Nachteile für die Altholzverwerter. Daher sieht der BAV sieht das etablierte System der Altholzentsorgung gefährdet und warnt vor einem drohenden Notstand.