PAV erhält Grünen Engel für Recyclinglösung

Für ihre Kunststoffrecyclatbahnschwelle RPT wurde die PAV Plastic-Aufbereitungs- und Verarbeitungs-GmbH am 1. Juni auf dem bvse-Messeabend zur Ifat mit dem Mittelstandspreis für das Recycling ausgezeichnet.
Paul-Georg Meister, pixelio.de

Aus dem Bewerberpool von insgesamt fünf ausgeschriebenen Kategorien wurden auf dem bvse-Festabend zur Ifat vergangene Woche drei Preisträger mit dem Mittelstandspreis „Die Grünen Engel 2016“ gekürt. Als „Beispiel dafür, wie Erfolge sichtbar werden“, wie Dr. Helge Wendenburg (BMUB) in seinem Grußwort betonte, wurde PAV für den Bereich Kunststoffrecycling/RC-Bahnschwellen mit dem Grünen Engel ausgezeichnet.

Die Auszeichnung für innovatives Recycling im Bereich Kunststoff nahm PAV-Geschäftsführer Dr. Frank Giesel von Laudator Stephan Seibel (Hahn Kunststoffe) entgegen, so der Verband. Seit dem Tod des PAV-Firmengründers und Entwicklers der RPT-Kunststoffrecyclatbahnschwelle, Hans-Joachim Brauer, führt Dr. Giesel das Erfolgskonzept des Unternehmens fort. Aus der Vision Brauers im Jahr 1995, eine Eisenbahnschwelle aus Recyclingkunststoff herzustellen, ist nach langen und wissenschaftlich unterstützten Entwicklungsphasen mit RPT ein Produkt entstanden, das in seiner Marktreife und Produktgüte als weltweit erste Kunststoffrecylatbahnschwelle im Jahr 2011 die Zulassung des Eisenbahnbundesamtes für den Einsatz im Geschwindigkeitsbereich bis 170 Kilometer pro Stunde und einer Achslast von 23 Tonnen erhielt.

Bei der Auswahl der Preisträger aus dem breitgefächerten Bewerberpool hatte die „Grüne Engel-Jury“ mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien vor allem der ökologisch nachhaltige und umweltfreundliche Aspekt des innovativen Recyclingproduktes der PAV GmbH überzeugt. Eine von der SKZ-KFE gGmbH durchgeführte vergleichende Öko-Bilanz verweist auf den ökologischen Vorsprung der RPT-Schwellen gegenüber teerölgetränkten Holzschwellen, Beton- und Stahlschwellen sowie langglasfaserverstärkten PUR-Schwellen, heißt es weiter vonseiten der Verbands. Nach den Ergebnissen der Ökobilanz werden bei der RPT-Schwelle durch eine werkstoffliche Verwertung die Umweltwirkungen in fast allen Wirkungskategorien um bis zu 50 Prozent erreicht. Vor allem durch substituierte Brennstoffe sinkt der Primärenergieverbrauch um bis zu 75 Prozent. In den übrigen Wirkungskategorien werden die Umweltwirkungen um bis zu 60 Prozent reduziert.

Die Schwellen selbst sind zu 100 Prozent recycelbar und haben erwartete Lebensdauern von > 50 Jahren. Die Rezyklatbahnschwellen sollen sukzessive jährlich bis zu 100.000 teerölgetränkte Holzschwellen im Netz der DB Netz AG ersetzen, die nach dem Willen der EU-Kommission auf absehbare Zeit nicht mehr eingebaut werden. Darüber hinaus verfügt die RPT-Schwelle über hervorragende Dämpfungseigenschaften, die zur Bahnlärmbekämpfung beitragen. Ein schönes Referenzobjekt ist das Gleis 4 des S-Bahnhofes Berlin-Charlottenburg, wo einige hundert Schwellen verbaut sind, heißt es abschließend.

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