Zwar stehen Einzelheiten der neuen Bundesstraßen-Maut noch nicht fest, dem Vernehmen nach soll sie aber mindestens doppelt so hoch sein wie die Maut auf Autobahnen. Befürchtet wird – je nach LKW-Typ – eine Maut von rund 30 Cent pro Kilometer gefahrener Bundesstraße. Regional tätige, mittelständische Unternehmen, legen täglich mindestens 100 Kilometer auf Bundesstraßen zurück, was bei angenommenen 280 Einsatztagen jährlich eine Belastung von rund 8.400 Euro pro Fahrzeug bedeutet. Ein durchschnittlich großer Metallhändler mit fünf Fahrzeugen würde somit mit 42.000 Euro im Jahr belastet.
Durch die geplante Maut wird die Wirtschaftlichkeit der Unternehmen erneut eingeschränkt und ländliche Unternehmen, die aufgrund ihrer geographischen Lage besonders auf Bundesstraßen angewiesen sind, stark benachteiligt und weiter abgehängt. Die Einführung der Maut ab 2018 – in Kombination mit fallenden Rohstoffpreisen und stetig wachsenden bürokratischen Hürden und Kosten – könnte für die Unternehmen der NE-Recyclingwirtschaft und viele Mittelständler so hohe finanzielle Belastungen bedeuten, dass diese sich in ihrer Existenz bedroht sehen.
Ralf Schmitz rief die Politik auf der BIR-Tagung dazu auf, die Pläne zur Einführung dieser Maut nochmals zu überdenken und nicht mutwillig Unternehmen und damit Arbeitsplätze zu gefährden. „Es kann nicht sein, dass Menschen ihre Arbeit verlieren und Unternehmen im ländlichen Raum insolvent gehen, nur damit der Staat eine Finanzierungslücke, die er durch schlechte Finanzplanung selbst geschaffen hat, stopft“.