Privatrechtliche Entsorger generieren auf diese Weise wertvolle Materialien, die Primärstoffe ergänzen. Die nach der Aufbereitung verbleibenden gefährlichen Reststoffe werden in Sonderabfallbehandlungsanlagen oder in hierfür genehmigten Verbrennungsanlagen verbrannt.
Damit steht die privatrechtliche Sonderabfallentsorgung in Deutschland in besonderer Weise im Spannungsverhältnis von Rohstoffrückgewinnung zu energetischer Nutzung. Sorge bereitet den bvse-Mitgliedsunternehmen aber, dass die Preise für Sekundärrohstoffe, die aus gefährlichen Abfällen generiert werden, wegen der verfallenden Preise der Primärrohstoffe immer weiter nachgeben. Darüber hinaus setzen hohe Verbrennungspreise die Sonderabfallentsorgungsunternehmen zusätzlich unter Druck. Die privatrechtliche Sonderabfallentsorgung ist darauf angewiesen, einerseits anfallende Aufbereitungsrückstände zu verbrennen und andererseits nicht verwertbare Sonderabfälle zu beseitigen.
Während sich die privatrechtliche Sonderabfallentsorgung in den Vorjahren auch durch die Preise für die zurückgewonnenen Rohstoffe stabilisieren konnte, gefährden die immer weiter nachgebenden Rohstoffpreise die bestehende Sonderabfallverwertung. Mittelständische Entsorger konnten in 2015, so ergab eine bvse-Umfrage, ihre Erfassungsmengen um immerhin 3% ausweiten. Für 2016 wird ein deutlich geringerer Zuwachs der Erfassungsmenge, nämlich nur noch 1%, erwartet. Bedrängt sehen sich die Unternehmen der Branche durch die hohen Kosten für das Sammeln, Lagern, Behandeln und Aufbereiten der gefährlichen Abfälle. So steigen die Kosten für Transport, Personal und Verwaltung beständig. Zusätzlich erweitert der Gesetzgeber immer wieder seine Auflagen für das Aufbereiten und Verwerten von Sonderabfällen, wodurch mittelständische Unternehmen aus dem Markt verdrängt werden.