Im ersten Vierteljahr beläuft sich nach einem Bericht der Wirtschaftsvereinigung Stahl (WV Stahl) das Minus auf knapp drei Prozent. Die Oxygenstahlherstellung ging dabei um 2,3% zurück, die Elektrostahlerzeugung um 4,8%. Verglichen mit dem im Jahresvergleich traditionell schwachen, dritten und vierten Quartal 2015 wuchs die Rohstahlerzeugung zum Jahresanfang jedoch und trug somit dazu bei, dass auch der Schrottverbrauch in den ersten drei Monaten einen entsprechenden Zuwachs verzeichnen konnte. Insgesamt wurden von Januar bis März rund 4,7 Mio Tonnen Schrott verbraucht.
Der Vergleich der Gesamtjahre zeigt jedoch für das letze Jahr einen Rückgang im Verbrauch. Zwar bliebt der EAF-Anteil mit 30% auf Vorjahresniveau, zeugt aber hier nicht von einer gleichbleibenden Produktion, sondern lediglich von einem stabilen Elektrostahl-Anteil innerhalb der insgesamt zurückgegangenen Stahlproduktion. Prognosen zur weiteren Entwicklung beim Schrottverbrauch sind derzeitig sehr schwierig und hängen von einer Großzahl unberechenbarer Entwicklungen ab. Laut Eurofer dürfte die Stahlnachfrage in Europa im laufenden Jahr, trotz guter Aussichten in den Abnehmerbranchen, nur stagnieren. Als Gründe werden besonders der starke Importdruck als auch die hohen Lagerbestände in Südeuropa genannt.
Auch auf der Exportseite ist, zumindest bis zum Januar 2016, ein deutlicher Rückgang, verglichen mit den Vorjahreswerten, zu erkennen. Insgesamt exportierte Deutschland im Jahr 2015 mehr als 16% weniger Stahlschrott als im Vorjahr. Im Januar 2016 waren es sogar annähernd 30% weniger als im Januar des Vorjahres. Pressemeldungen zufolge ist der Export jedoch in den Monaten Februar und März angestiegen und auch das statistische Bundesamt bestätigt, zumindest für die deutschen Ausfuhren in dritte Länder, einen Anstieg von 43.000 Tonnen im Januar auf 54.000 Tonnen im Februar. Allerdings war auch in den Vorjahren ein deutlicher Anstieg innerhalb der ersten drei Monate zu erkennen.
Die deutsche Außenhandelsbilanz beim Stahlschrott war im Jahresverlauf ebe
nfalls rückläufig, allerdings nicht in dem Maße wie die Exporte. Im Januar 2016 stieg sie sogar leicht an. Die Ursache hiefür liegt in dem ebenfalls rückläufigen Import von Stahlschrott nach Deutschland, der 2015, verglichen mit 2014, um rund 15% zurückgegangen ist. Gründe für den Rückgang der Stahlschrottexporte sind weiterhin in der Konkurrenzsituation mit billigen Halbzeugprodukten, aber auch Fertigprodukten, beispielsweise aus China, zu finden. Bei den rückläufigen Importen von Stahlschrott spielt natürlich auch die Rohstahlerzeugung Deutschlands eine tragende Rolle.