Export bleibt Motor der Abfall- und Recyclingtechnik

Laut einer Konjunkturumfrage des VDMA Fachverbandes Abfall- und Recyclingtechnik unter seinen Mitgliedsfirmen sehen die Hersteller der deutschen Abfall- und Recyclingtechnik den konjunkturellen Herausforderungen mit Zuversicht entgegen.
Lupo, pixelio.de
Das Branchenwachstum habe sich seit 2015 deutlich verlangsamt. Nach einem Umsatzwachstum von 3 Prozent in 2014 konnte 2015 noch ein Umsatzwachstum von 2 Prozent realisiert werden. Die in den vergangenen Monaten kontinuierlich fallenden Einkaufspreise für Sekundärrohstoffe und die fehlenden Impulse aus der Politik führten zu einer ausgeprägten Zurückhaltung, in neue Maschinen und Anlagen der Abfallwirtschaft zu investieren. Diese Investitionszurückhaltung sei auf dem deutschen Markt wie auch auf dem gesamteuropäischen Markt festzustellen.
Wie sich schon in den vergangenen Jahren abzeichnete, wird das Auslandsgeschäft für die Branche immer wichtiger. „Der internationale Anteil am Neugeschäft aller befragten Unternehmen liegt inzwischen bei durchschnittlich 79 Prozent, gegenüber 76 Prozent im Vorjahr. Eine mit rund 85 Prozent wesentlich höhere Exportquote erwarten fast 90 Prozent der befragten Unternehmen“, sagt Naemi Denz, Geschäftsführerin des VDMA Fachverbandes Abfall- und Recyclingtechnik. „Wie schon im zurückliegenden Berichtsjahr kompensiert das stärker werdende Exportgeschäft die weiterhin nur zögerlich erwachende Inlandsnachfrage“, berichtet Denz weiter. Ungeachtet der weiterhin rückläufigen Nachfrage in Russland sowie der zuletzt schwachen Entwicklung in vielen Schwellenländern verzeichnet das Auslandsgeschäft der Branche insgesamt eine recht hohe Dynamik. „Eine starke Nachfrage aus den USA und die erfreuliche Entwicklung der Abschlüsse mit Mexiko, sowie der positive Verlauf der Exporte nach Asien halten den Exportmotor auf Drehzahlen und im grünen Bereich“, erläutert Denz. Mit großem Abstand liegen die Hauptexportländer aber direkt vor der Haustür – fast 62 Prozent der Exporte gehen in die EU-28 Mitgliedsländer.
Die aktuelle Kapazitätsauslastung in der Branche habe mit 86 Prozent den langjährigen Mittelwert des Gesamtmaschinenbaus erreicht. „Der verhaltene Start ins Frühjahr spiegelt sich in der aktuellen, aber noch zufriedenstellenden Kapazitätsauslastung wieder. Auch die Auftragsreichweite von rund 5,2 Monaten ist ein Ergebnis des verhaltenen Starts ins neue Jahr. Inzwischen drehen die Konjunkturindikatoren leicht in eine positivere Richtung – dies macht Hoffnung für einen insgesamt positiven Geschäftsverlauf in 2016“, erläutert Michael Ludden, Vorsitzender VDMA Fachverband Abfall- und Recyclingtechnik.
Nach Jahren steigender Beschäftigtenzahlen gehen die Unternehmen dieses Jahr von einem gleichbleibenden Personalbestand aus. Neueinstellungen planen rund 16 Prozent der Umfrageteilnehmer, fast 70 Prozent hingegen wollen die Beschäftigung unverändert lassen.

Nach Einschätzung der befragten Firmen wird die Dynamik der Vorjahre nicht erreicht. Insgesamt wird nur ein kleines Umsatzwachstum erwartet. 42 Prozent der befragten Mitgliedsunternehmen beurteilen für 2016 die Umsatzentwicklung der Branche leicht steigend, 21 Prozent schätzen sie als gleichbleibend ein. Damit ergibt sich ein positiver Saldo von sehr verhaltenen 5 Prozent. Mit 37 Prozent erwartet fast jede vierte  Firma der Branche einen leichten Umsatzrückgang. „So ist für die Hersteller der deutschen Abfall- und Recyclingtechnik 2016 ein Umsatzplus von nur etwa 1 Prozent und damit eine Halbierung des Wachstums des Jahres 2015 zu erwarten“, resümiert Denz.

 

Die politischen Dauerthemen der Branche, wie Wertstoffgesetz, Novellierung der Gewerbeabfallverordnung und auf EU-Ebene die Verabschiedung des Circular Economy Package haben keine Auswirkungen auf die Geschäftsabschlüsse des laufenden Jahres. Für 2016 erwarten die Hersteller vor allem von der Weltleitmesse IFAT in München positive Signale.

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