Seit dem 1.1.2015 schreibt der Gesetzgeber die flächendeckende getrennte Erfassung von Bioabfällen aus Haushalten vor. Die zunehmenden Mengen an getrennt erfasstem Biogut weisen häufig eine mindere Qualität aufgrund von erheblichen Verunreinigungen auf. Die Betreiber von Behandlungsanlagen können aus diesem Inputmaterial nur schwer und mit erheblichem Aufwand das erwünschte Produkt (Kompost, Gärprodukt) mit einer gleichbleibend hohen Güte herstellen. Mancherorts ist die flächendeckende Erfassung des Bioguts selbst ein Jahr nach Inkrafttreten der Regelung noch gar nicht umgesetzt. Zu groß scheinen die Hemmnisse einer Einführung.
Die EdDE-Studie „Einflussgrößen zur separaten Bioguterfassung unter besonderer Berücksichtigung der Qualität“ stellt die Einflussgrößen auf die getrennte Bioguterfassung heraus und erläutert grundlegende Zusammenhänge und Wirkungsmechanismen sowohl für die Erfassung und Sammlung, als auch für die Behandlung und Verwertung des Bioguts. Besondere Berücksichtigung finden hierbei die Stör- und Fremdstoffe, die eine Behandlung und Verwertung des Bioguts erschweren und die Güte des Produktes beeinträchtigen können.
Im Ergebnis zeigt sich, dass Verunreinigungen im Biogut hauptsächlich durch Fehlwürfe der Bürgerinnen und Bürger in das System gelangen. Die Studie stellt zwei miteinander kombinierbare Ansätze vor, mit denen unter diesen Rahmenbedingungen dennoch mit vertretbarem Aufwand ein qualitativ hochwertiges Produkt erreicht werden kann: Erstens die Verbesserung der Sortenreinheit und zweitens der optimierte Umgang mit dem verunreinigtem Material.
Erstellt wurde die Studie von Prof. Dr.-Ing. Martin Kranert vom Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte und Abfallwirtschaft (ISWA) der Universität Stuttgart sowie dem Ingenieurbüro für Sekundärrohstoffe und Abfallwirtschaft (ISA). BDE, VKU sowie die RGK – Regionale Gütegemeinschaft Kompost Bayern haben die Studie gefördert.