Jährlich gehen etwa 1,3 Millionen Altfahrzeuge nicht in die Wertstoffkreisläufe zurück. Das sind etwa 2 Millionen Tonnen Rohstoffe, die verloren gehen. „Dies ist aus Sicht der Politik, der heutigen Gesellschaft und vor allem der Verwerter Ressourcenverschwendung und nicht länger zu akzeptieren,“ sagte Dr. Kay Oppat, COO der Scholz-Gruppe im Rahmen des Internationalen Automobilrecyclingkongresses am 16. März in Berlin.
Um die Ressourceneffizienz im Bereich der Altfahrzeugentsorgung nachhaltig zu steigern, schlägt die Scholz-Gruppe einen „ELV – Think Tank“ vor. Auf dieser Stakeholderplattform sollen Automobilhersteller, Zulieferer und Recyclingunternehmen gemeinsam Ansätze zur Erhöhung der Verfügbarkeit der Altfahrzeuge für den Wertstoffkreislauf erarbeiten. Namhafte Vertreter aus denReihen der Hersteller und Zulieferer hätten bereits ihre Bereitschaft zur Mitarbeit signalisiert.
Neben Instrumenten zur Absicherung der Ressourcenverfügbarkeit sollen Technologien zu Erhöhung der Effizienz der Wertstoffrückgewinnung auf der Agenda stehen.
Fahrzeuge enthalten künftig zunehmend mehr Materialen, die in der Gebrauchsphase zu mehr Energieeffizienz führen und auf Leichtbauweisen basieren. Li-Ionen-Batterien, Verbundmaterialien, hohe Kunststoff- und Aluminiumanteile, carbonfaserverstärkte Kunststoffe und komplexe Elektroniksysteme stellen die Industrie vor neue Herausforderungen hinsichtlich der Rückgewinnung. „Mit heutigen Shredder- und Post- Shreddertechnologien sind die zukünftigen Fahrzeugkonzepte nicht anforderungsgerecht zu verwerten. Es werden wesentlich mehr Teile manuell demontiert werden müssen, um wertvolle Rohstoffe zurückgewinnen zu können. Die Schlüssel zum Erfolg – und auch deshalb rufen wir einen ELV – Think Tank ins Leben – heißen Design-to-Recycle sowie Pre- Shredder Technologie. Wir brauchen gemeinsame Lösungsansätze, um die Ressourceneffizienz in Deutschland und Europa zu steigern,“ sagte Oppat.