Deutlich gestärkt werde im neuen Ressourceneffizienzprogramm marktbasierte Ansätze wie Beratungs- und Informationsangebote oder auch das Instrument der Normung, lobt Naemi Denz, VDMA-Abteilungsleiterin Technik und Umwelt. „Die Bundesregierung streicht den Indikator zur absoluten Einsparung auf Rohstoffseite. Damit kommt sie einer Hauptforderung des VDMA nach“, fügt die VDMA-Expertin hinzu. „Rohstoffe werden bereits effizient für die Herstellung sicherer, hochqualitativer und langlebiger Komponenten und Maschinen eingesetzt, Abstriche in Lebensdauer oder Funktionalität wirken einer Steigerung der Ressourceneffizienz in der Nutzungsphase entgegen.“
Wichtig sei nach Ansicht des VDMA auch, dass die Bundesregierung sich vorgenommen hat, bestehende Zielkonflikte, die einer Erhöhung der Recyclingfähigkeit entgegenstehen, besser zu berücksichtigen. Positiv bewertet der VDMA ebenfalls die Absicht, den heute schon bestehenden EU Sevilla-Prozess, an
dessen Ende der Stand der Technik für einige Produktionsverfahren festgelegt wird, zu optimieren. „Zustimmung findet darüber hinaus die Integration der Ökodesign-Richtlinie in ProgRess II. Der VDMA setzt sich seit langem für Ökodesign als Leitinstrument für Ressourceneffizienz ein.“
Ärgerlich aus Sicht der Investitionsgüterindustrie ist die deutliche Bevorzugung des Umweltmanagementsystems EMAS gegenüber anderen inhaltlich gleichwertigen Systemen wie ISO 14001. „Darüber hinaus fehlt vor allem im Kapitel „Ressourceneffiziente Produkte und Konsum“ eine deutliche Trennung zwischen Investitions- und Konsumgütern. Hier hat die Bundesregierung aus den Erfahrungen mit ProgRess I offenbar nicht dazu gelernt“, schließt Denz ihre Bewertung ab.