VDM: Grenzkontrollen führen zu hohen Belastungen des Metallhandels

Die verstärkten innereuropäischen Grenzkontrollen sowie die sichtbare Bereitschaft, den grenzenlosen Schengen-Raum in Frage zu stellen, belasten laut VDM den Metallhandel.

Wie der Verband in einer Pressemeldung erklärt, hätte der EU-Gipfel in Brüssel diesbezüglich keine Entwarnung gebracht. Bestärkt würden die Befürchtungen der Metallbranche zudem durch erste konkrete Zahlen zur wirtschaftlichen Belastung durch Grenzkontrollen, die der VDM ermittelt hat. Unternehmen, die im deutsch-österreichischen Grenzbereich arbeiten, rechneten bei etwa acht grenzüberschreitenden Transporten pro Tag mit einer Mehrbelastung von 440.000 Euro jährlich. Auch werde sich die Auslastung der LKWs durch die Grenzkontrollen um bis zu 50 Prozent verringern.

Im Bereich der Metallwirtschaft tätige Logistikunternehmen hätten darauf hingewiesen, dass sich die Wartezeiten zwischen Frankreich und Großbritannien – pro Grenzübertritt – um bis zu acht Stunden verlängerten, zwischen Deutschland und Österreich um bis zu drei Stunden.

Die in den letzten Tagen vollzogenen Grenzschließungen in Osteuropa würden sich wohl noch negativer auswirken. „Hinzu kommt, dass zahlreiche Transporte überhaupt nicht mehr durchgeführt werden können, da Fahrzeuge und Fahrer wegen der Wartezeiten nicht zur Verfügung stehen. Die Fahrer, die man zusätzlich benötigen würde, gibt es aufgrund der dünnen Personaldecke vieler Unternehmen gar nicht.“, so VDM-Hauptgeschäftsführer Ralf Schmitz.

VDM-Präsident Thomas Reuther appelliert an die politischen Entscheidungsträger, alles daran zu setzen, um möglichst rasch wieder zu den bewährten offenen Grenzen zurückzukehren. „Mit geschlossenen Grenzen lösen wir kein Flüchtlingsproblem, aber wir fügen unserer Volkswirtschaft ohne Not großen Schaden zu“, so der Verbandspräsident.

 

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