„Allein beim Import von Aluminiumhalbzeug nach Deutschland gab es von Januar bis September 2015 im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme von 130 Prozent“, sagt Franziska Erdle, Hauptgeschäftsführerin der WVMetalle. Die Entwicklung, dass chinesische Überkapazitäten zu nicht wettbewerbsfähigen Preisen auf den deutschen Markt kommen, müsse bei der Entscheidung unbedingt beachtet werden.
Die von der EU-Kommission in Auftrag gegebene Studie zu möglichen Effekten auf Antidumping-Verfahren bezeichnet Erdle als ungenügend. „Die geplante Studie zeigt nur einen Bruchteil der ökonomischen Effekte. Wir brauchen aber keine Lupe, sondern das Fernglas. Benötigt wird eine weitergehende Folgeabschätzung, die einen Gesamtüberblick über die volkswirtschaftlichen Folgen abbildet.“
Die WVMetalle begrüßt den Entschluss der Kommission, die Entscheidung zum Marktwirtschaftsstatus China auf das zweite Halbjahr 2016 zu verschieben. Es sei absolut gerechtfertigt, zunächst fundierte Daten und Fakten abzuwarten und einen umfassenden Konsultationsprozess durchzuführen, so Erdle.
Der Verband rechnet mit einem immensen negativen Schaden für die deutsche und europäische Nichteisen-Metallindustrie im Falle einer Entscheidung, den Marktwirtschaftsstaus an China zu vergeben. Es drohe eine gefährliche Verzerrung des Wettbewerbs.