Manuel Burnand erklärte auf einer Debatte zum Thema “Auf dem Weg zu einer kohlenstoffarmen Stahlproduktion“ im Namen von Euric, dass die Welt nicht weitermachen könne mit dem Muster der linearen Wirtschaft, da wir an die physikalischen Grenzen des Planeten stoßen und sich der weitere Ausst0ß von Treibhausgasen nicht vermeiden lässt.
Am Beispiel des Stahlrecyclings zeigt Burnand den Beitrag von Stahlschrott zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft auf: „In der Stahlproduktion ist bekannt, dass die Verwendung von Stahlschrott im Vergleich zu Primärrohstoffen bis zu 64 Prozent CO2-Ausstoss einsparen kann und dass der Einsatz von einer Tonne Eisen- oder Stahlschrott den Abbau von 1,5 Tonnen Eisenerz einspart.“
Allerdings erinnerte er auch daran, dass die Kosten auf Grundlage der EU-Vorschriften heute für Betreiber von Elektrostahlwerken, die überwiegend auf Stahlschrott setzen, deutlich höher sind als für Betreiber von Hochöfen, die im Wesentlichen primäre Rohstoffe verwenden. „Solche Verzerrungen darf es nicht geben, wenn wir es mit dem Klimawandel Ernst meinen und uns in Richtung einer Kreislaufwirtschaft bewegen wollen. Das gilt besonders, da Europa zwar über viel Stahlschrott, aber über wenig Eisenerz verfügt. Dies ist besonders in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation relevant. Alleine in Deutschland ist der Anteil von Elektrostahlwerken an der gesamten Stahlproduktion auf ein historisches Tief von weniger als 30 Prozent gefallen. Durch diesen Rückgang bei der Verwendung von Stahlschrott fallen die Preise weiter dramatisch und gefährden die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit zahlreicher Stahlschrott-Recycler in Deutschland.
„Es wird Zeit, die großen Leistungen des Recyclings für die Umwelt und die Gesellschaft im Bezug auf Einsparungen bei CO2-Ausstößen sowie Energie- und Rohstoffverbrauch anzuerkennen. Die Politik muss diese Anerkennung in eine Gesetzgebung überführen, die den Einsatz von Stahlschrott optimiert“, so Burnand abschließend.