Jede siebente Tonne Rohstoff, die von der deutschen Industrie verwendet wird, stammt aus dem Recycling. „Für 14 Prozent des deutschen Rohstoffbedarfs müssen keine Löcher mehr in die Landschaft gegraben, Flüsse und Seen verseucht werden“, erklärt der Präsident des BDE, Peter Kurth, anlässlich des jüngsten Bergbauunglücks in Brasilien, bei dem eine Fläche der Größe Portugals mit giftigem Abraum überflutet wurde.
Nach Einschätzung des BDE müssen vor dem Hintergrund des weltweit zunehmenden Rohstoffbedarfs und der Endlichkeit zahlreicher Primärrohstoffe mehr denn je die Sekundärrohstoffe in den Fokus rücken. „Deutschland nimmt bei der Erschließung dieser Rohstoffquelle bereits eine Vorreiterrolle ein. Bereits 2012 sparte die deutsche Wirtschaft durch den Einsatz von Sekundärrohstoffen Rohstoffimporte in Höhe von rund 12 Milliarden Euro“, betont Peter Kurth.
„Recycling trägt maßgeblich dazu bei, die Abhängigkeit Deutschlands von Rohstoffimporten zu senken“, sagt Peter Kurth. Er verwies darauf, dass die Wiederverwertungsquoten bei Aluminium 35 Prozent, bei Blei 59 Prozent und bei Stahl 90 Prozent betragen. Bei Glas und Papier erreiche der Einsatz von Sekundärrohstoffen sogar Werte von 68 und 94 Prozent. Bei Kupfer liege Deutschland mit einer Recyclingquote von 54 Prozent international an der Spitze. Der BDE-Chef mahnt zugleich: „Recycling ist der Schlüssel, um Eingriffe in die Umwelt weiter maßgeblich zu reduzieren.“
Weltweit werden Rohstoffe teils unter umwelt- und gesundheitsschädigenden Bedingungen abgebaut, um den Rohstoffhunger insbesondere der Industrienationen zu stillen. In Brasilien war Anfang November der Damm einer Eisenerzmine gebrochen, wobei Millionen Tonnen giftige Schlämme freigesetzt wurden und den Fluss Rio Doce verpesteten. Das Unglück im Bundesstaat Minas Gerais gilt als die größte Umweltkatastrophe in dem südamerikanischen Land.