Alba SE hat nach eigenen Angaben in den ersten drei Quartalen 2015 bei geringerem Umsatz als im Vorjahreszeitraum sein Ergebnis vor Steuern (EBT) erhöht – von 14,0 auf 26,9 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Ergebnisanteilen an assoziierten Unternehmen (EBITDA) beläuft sich demnach auf 39,2 Millionen Euro nach 32,4 Millionen Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Umsatz beträgt 1.099,5 Millionen Euro (Vorjahresvergleichszeitraum: 1.176,0 Millionen Euro).
Anlässlich der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal 2015 erklärte Dr. Axel Schweitzer, Verwaltungsratsvorsitzender der Alba SE: „Die Rahmenbedingungen im Segment Stahl- und Metallrecycling waren schwierig, die Nachfrage nach Schrotten und die Preise weiter rückläufig. Auf der anderen Seite sorgte im Segment Dienstleistung die siebte Novelle der Verpackungsverordnung für eine Stabilisierung der gemeldeten Mengen an Leichtverpackungen im Dualen System, für die das Lizenzentgelt ordnungsgemäß entrichtet wurde.“
Das EBITDA beläuft sich im dritten Quartal 2015 auf 14,5 Millionen Euro (3. Quartal 2014: 10,9 Millionen Euro). Das EBT liegt mit knapp 11 Millionen Euro über dem Vergleichswert des Vorjahres in Höhe von 4,9 Millionen Euro. Der Umsatzbeitrag der Monate Juli bis September liegt mit 306,9 Millionen Euro unter dem Niveau des Vorjahres (3. Quartal 2014: 427,3 Millionen Euro).
Die schwierige Situation beim Stahl- und Metallrecycling führte zu einem Druck auf die Margen und belastete das Ergebnis. Diese Effekte konnten jedoch überkompensiert werden. Der Verkauf von Plätzen, die anlässlich der Bilanzpressekonferenz im April angekündigten und im dritten Quartal vollzogenen Veräußerungen der Balkan Gruppe und der Beteiligung an der TOM-Gruppe in Polen sowie Kostensenkungen aus dem Reorganisations- und Effizienzsteigerungsprogramm führten zu einem Anstieg des EBITDA. Auch das EBT erhöhte sich. Neben den beschriebenen Effekten sanken gegenüber dem Vorjahr Abschreibungen und Zinsaufwendungen. Der Umsatz sank im Wesentlichen preisbedingt und aufgrund der Portfoliooptimierung von 938,8 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2014 auf 842,4 Millionen Euro in den ersten drei Quartalen 2015.
Der Umsatz im Segment Dienstleistung beläuft sich in den ersten drei Quartalen 2015 auf 258,4 Millionen Euro nach 238,7 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2014. Die Umsätze im Transportverpackungsrecycling bewegten sich auf dem Niveau des Vorjahresvergleichszeitraums. Einer positiven Entwicklung des Auftragsbestandes sowie Neuverträgen standen ein intensiver Wettbewerb und damit verbundene Preisnachlässe gegenüber Kunden sowie geringere Erlöse aus der Rohstoffvermarktung gegenüber.
Der Dienstleistung Recycling Solutions Interseroh (Management der Filial-, Lager- und Produktionsstätten-Entsorgung und Vermarktung der gewonnenen Rohstoffe) gelang es, die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stark rückläufigen Umsätze aus der PET-Vermarktung zu kompensieren. Hierzu trug insbesondere die Entwicklung von Bestandsverträgen bei.
In Polen erweiterte die Alba SE im September 2015 durch die Übernahme der Polski System Recyklingu Organizacja Odzysku Opakowań SA (PSR) mit Sitz in Warschau ihr Lizenzierungsgeschäft auf dem polnischen Markt und steigerte damit ihren Marktanteil im Verpackungsrecycling in Polen auf über 20 Prozent. Der Erwerb der PSR geht einher mit der Fortführung des laufenden Optimierungsprozesses der Alba SE-Gruppe.
Im Vergleich zum 31. Dezember 2014 hat sich die Bilanzsumme im Wesentlichen durch die Veräußerung der TOM-Gruppe sowie der Balkan Gruppe leicht reduziert. Die Alba-SE-Gruppe ist weiterhin in die Finanzierung der Alba Group eingebunden. Hierdurch soll gewährleistet werden, dass der Alba-SE-Gruppe in ausreichendem Maße liquide Mittel zur Verfügung stehen.
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen im Segment Stahl- und Metallrecycling erwartet das Management für das gesamte Geschäftsjahr 2015 einen nur leichten Rückgang der gehandelten Eisenschrott-Tonnagen sowie der NE-Metall-Mengen. Bereinigt um die Mengen aus der Portfoliooptimierung werden sich die Eisenschrott-Tonnagen auf dem Niveau des Vorjahres bewegen, die Nichteisenmetall-Mengen leicht sinken. Die Umsatzerlöse werden 2015 gegenüber 2014 ebenfalls leicht sinken. Für EBITDA und EBT wird weiterhin mit einer außergewöhnlichen Steigerung bis Ende 2015 gerechnet.
Im Segment Dienstleistung rechnet das Management im Vergleich zu 2014 mit einem moderaten Anstieg der Umsatzerlöse. Das EBITDA soll sich auf Vorjahresniveau bewegen, das EBT leicht steigen.
Für das Geschäftsjahr 2015 erwartet die Alba SE insgesamt einen marginalen Umsatzrückgang sowie einen starken Anstieg des EBITDA gegenüber 2014. Das Management rechnet zum Ende des Geschäftsjahres wieder mit einem positiven, ebenfalls stark steigenden EBT.