Im Beisein von Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), haben der Generalsekretär der Internationalen Meeresbodenbehörde, Nii Allotey Odunton, und der Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel, heute in Berlin im Bundeswirtschaftsministerium einen Lizenzvertrag zur Erkundung von Sulfid-Lagerstätten im Indischen Ozean unterzeichnet. Die Vertragsunterzeichnung sei ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem umweltgerechten und nachhaltigen Tiefseebergbau, hieß es in einer Mitteilung. Mit der Lizenz kann die BGR exklusiv in einem etwa 10.000 Quadratkilometer großen Gebiet südöstlich von Madagaskar polymetallische Sulfide am Tiefseeboden erkunden. Sie tritt neben eine bestehende Lizenz zur Erkundung von Manganknollen im Pazifik.
Die Lizenz, die der Rat der Internationalen Meeresbodenbehörde im Juli 2014 gebilligt hatte, hat eine Laufzeit von 15 Jahren und kann anschließend in eine Abbaulizenz münden.
„Als Industriestandort und Hochtechnologieland ist Deutschland in besonderem Maße vom Import von Rohstoffen abhängig. Dabei steht Deutschland in Konkurrenz zu anderen Staaten. Wir sollten die Option Tiefseebergbau daher schon aus strategischen Gründen verfolgen und werden deshalb eine detaillierte Studie dazu vergeben, ob und wie ein kommerzieller Abbau in den deutschen Lizenzgebieten realisiert werden könnte,“ begründet Staatssekretär Machnig den Schritt.
Metallreiche sulfidische Ablagerungen sind die wichtige Quellen für Buntmetalle wie Zink, Kupfer und Blei, wirtschaftsstrategische Rohstoffe wie Tellur, Selen, Indium, Gallium oder Germanium sowie für die Edelmetalle Gold und Silber.