Die nach Altautoverordnung zertifizierten Entsorger berichten übereinstimmend, dass der Zulauf an Fahrzeugen, nachdem das Polster aus der Abwrackprämie nun endgültig abgearbeitet ist, wieder ein beklagenswert niedriges Niveau erreicht hat. Das erklärte Sebastian Will vom bvse-Fachverband Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling. Insgesamt wurde das Geschäft gegenüber dem bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. in einer Branchenumfrage als „durchwachsen“ beschrieben. Das Problem der ungünstigen Margen hinterlässt im Altfahrzeuggewerbe genauso seine Spuren wie in der gesamten Schrottwirtschaft.
Ein im Vergleich zu 2013 leicht erhöhter Umsatz hat in 2014 zu keiner Verbesserung des Gewinns bzw. der Liquidität geführt. Für das kommende Jahr wird mit einem nochmaligen Rückgang des Altfahrzeugzulaufs von rund 4% gerechnet.
Die Zeiten der Abwrackprämie wurden von den befragten bvse-Mitgliedern als goldene Zeiten bezeichnet, weil per Anordnung der im Gesetz verankerte Verwertungsnachweis zu dem Instrument gemacht wurde, was er eigentlich auch außerhalb einer staatlich gewährten Abwrackprämie sein sollte, nämlich ein legales Mittel um Altfahrzeuge einer geordneten und kontrollierten Entsorgung in den dafür vorgesehenen Betrieben zuzuführen. Nun sei alles wieder beim Alten. Verwertungsnachweise interessierten kaum eine Behörde, so dass die Entsorgung problemlos irgendwo und irgendwie durchgeführt werde.
„Die eklatanten Vollzugsdefizite deutscher und europäischer Behörden haben zu den oben genannten und von einigen Gruppen sicherlich auch gewollten Marktveränderungen geführt. Fairerweise muss man zugeben, dass alle Anbietergruppen Verbraucherwünsche bedienen. Die Vollzugsdefizite in den einzelnen Ländern hat übrigens die Kommission im vergangenen Jahr bereits in einem aufwändigen Monitoringverfahren festgestellt. Erkennbare Reaktionen sind Mangelware“, kritisierte der bvse-Vertreter.