Carsten Wachholz, beim EEB zuständig für die europäische Produktpolitik, erklärt: „Die Kommission hat angekündigt, bis Ende des Jahres ein neues Kreislaufwirtschaftspaket vorzulegen, das auch das Produktdesign berücksichtigen will. Dieser Bericht ebnet den Weg dafür. Ökodesign könnte die Hersteller dazu bringen, ihre Produkte auf eine Art und Weise zu gestalten, dass sie langlebiger, leichter zu reparieren und besser zu recyceln sind. Dies würde helfen, Abfall zu vermeiden, Millionen von neuen Arbeitsplätzen in der EU schaffen und den Einfluss unseres Ressourcenverbrauchs auf die Umwelt reduzieren.“
Die EU hat schon verschiedene Strategien entwickelt, um die untragbare Menge des Ressourcenverbrauchs zu verringern, setzt sie aber bisher nicht um. Nach Auffassung des EUB-Berichts ist die Ökodesign-Richtlinie sehr gut geeignet, um dieses Ziel zu erreichen.
Bis heute hat die EU verschiedene Strategien entwickelt, um untragbare Höhen des Ressourcenverbrauchs anzugehen, aber bisher nicht auf sie wirkte. Der Bericht der EEB fest, dass die Ökodesign-Richtlinie ist gut geeignet, um dieses Ziel zu erreichen. Die Richtlinie enthält bereits Anforderungen an den Energieverbrauch von elektrische und elektronische Produkte, um ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren, gleiches ließe sich auch für den Ressourcenverbrauch umsetzen.
Viele der Produkte, die von der Ökodesign-Richtlinie abgedeckt werden, enthalten kritische Rohstoffe, die von der EU weitgehend importiert warden. Die Wiedergewinnung, Wiederverwendund und das Recycling dieser Metalle sowie die Erhöhung der Ressourcenproduktivität in der EU könnten bis 2030 zwei Millionen neue Arbeitsplätze schaffen, Innovation fördern und die negativen Auswirkungen, die künftige Preissteigerungen für diese Rohstoffe auf die europäische Industrie haben, mildern.
Die Verlängerung der Lebensdauer eines Produkts im Vergleich zu einem Neukauf kann erhebliche Ressourceneinsparungen mit sich bringen. Der Bericht stellt fest, dass die Durchführung einer Reihe von einfachen, bereits vorhandenen Gestaltungsmöglichkeiten, um die Lebensdauer des Laptops, Drucker und Waschmaschinen in der EU zu verlängern, zur Einsparung von Treibhausgasemissionen von über 1 Mio. Tonnen pro Jahr führen könnte, Das entspricht dem CO2-Aussstoss von 477.000 Autos in einem Jahr.
Der Bericht betont drei Möglichkeiten, durch die ressourceneffizientere Produkte gefördert warden könnten:
• Die Identifikation von Desgin-Anforderungen, die zu einer besseren Reparierbarkeit und einer längeren Lebensdauer von Produkten führen;
• Sicherstellung, dass ausgewählten Materialien in Produkte von der Produktion bis zum Ende der Lebensdauer sorgfältig behandelt werden – einschließlich der Optionen, hohe Anteile von Recyclingmaterial zu verwenden und hochwertiges Recycling zu unterstützen;
• Die Beseitigung von problematischen oder gefährlichen Stoffen, die die Möglichkeiten zur Wiederverwendung von Komponenten oder Materialen verhindern.
Der Bericht argumentiert auch, dass detaillierte Informationen über die in einem Produkt enthaltenen Stoffe helfen würden, die Kreislaufwirtschaft in Europa voranzutreiben. Die Informationen könnten bei Kauf des Produkts zur Verfügung gestellt werden – oder in einem standardisierten Format für die Reperatur, Wiederverwendung oder das Reycling.
„Europa ist abhängig vom Import dieser kritischen Rohstoffe, die in Konsumerprodukten verwendet werden. Daher ist es sinnvoll, Wege zu finden, um die Nutzung dieser Stoffe zu reduzieren und sie so lange wie möglich im Kreislauf zu halten. Die Ökodesign-Richtlinie kann in Verbindung mit einer starken Abfallwirtschaftspolitik diese Ziele erreichen und Europa ressourceneffizienter machen“, ergänzt Carsten Wachholz.
Der Bericht „Bereitstellung von ressourceneffizienten Produkten – wie Ökodesign eine Kreislaufwirtschaft in Europa voranbringen kann“ kann hier heruntergeladen werden.