Forscher der TU Clausthal haben einen Weg gefunden, Zink mit einem erheblich geringeren Energieaufwand als bisher von Stahl zu lösen. Das geht aus einem Fachartikel auf den Seiten der Bundesregierung hervor.
Auch bislang war es schon möglich, Zink vom Stahl zu lösen. Aber nur mit beträchtlichem Energieaufwand: Mit sehr hohen Temperaturen wird der verzinkte Stahl geschmolzen und das Zink ausgeschieden – als schwer verwertbarer Staub. Der verbleibende Stahl lässt sich trotzdem nur zu weniger wertvollem Baustahl verarbeiten.
Forscherin der Technischen Universität Clausthal und dem Clausthaler Umwelttechnik-Institut (CUTEC) melden nun einen Erfolg. Im Rahmen des Verbundprojektprojekt „Entzinkung von Stahlschrotten“ habe man ein Verfahren entwickelt, wodurch im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren etwa 88 Prozent Energie eingespart werden kann.
Dazu werde der Zink vom Stahlschrott mittels Schwefelsäure gelöst. Aus der entstehenden Lösung lasse sich das Zink zurückgewinnen. Bei dieser Methode bleibe hochwertiger Stahl übrig, der wieder in die Autoproduktion gehen kann.
Die Schwefelsäure bekommen die Clausthaler von einem Zinkhersteller. Mit dem Zink angereichert, gehe er an das Unternehmen zurück. Das filtert den Rohstoff aus der Säure und schickt sie wieder nach Clausthal. Der Kreislauf beginne von vorne.
Eine beim CUTEC errichtete Pilotanlage könne bereits bis zu 400 Tonnen Stahl am Tag bearbeiten. Als Produkte entstehen schwefelsaure Lösungen mit 120 Gramm Zink pro Liter und Stahlschrott mit über 98 Prozent Entzinkungsgrad.
Das Projekt wird gefördert durch das Bundesforschungsministerium im Rahmen des Programms „r2 Innovative Technologien für Ressourceneffizienz – rohstoffintensive Produktionsprozesse“. Hier arbeiten Partner von Hochschulen und Industrie mit dem CUTEC zusammen. In der neuen Hightech-Strategie werden Folgeprojekte im Programm „r+Impuls – Innovative Technologien für Ressourceneffizienz – Impulse für industrielle Ressourceneffizienz“ unterstützt.