Das Verfahren für die Anlage wurde von Selfrag entwickelt, ein Unternehmen, das 2007 von der Schweizer Ammann Group gegründet wurde. Selfrag nutzt nach eigenen Angaben ein Hochspannungs-Fragmentationsverfahren, um die Schlacke in ihre Wertstoffe aufzuteilen. Mittels Hochleistungspulsgeneratoren werden demnach elektrische Entladungen generiert, die mit Blitzen vergleichbar sind. Diese künstlichen Blitze ziehen kraftvolle Schockwellen nach sich, die zur wirksamen Trennung und Reinigung der Bestandteile von Schlacke führen sollen. Die selektive Natur der Fragmentierung ermögliche eine bedeutende Verbesserung der Menge und der Qualität des wiedergewonnenen Materials.
Die MVA soll von dem Schweizer Unternehmen Saidef betrieben werden. Mit der neuen Anlage soll die Wiedergewinnung von Eisen- und Nichteisenmetallen aus Schlacke um mehr als 100 Prozent erhöht und damit der Deponiebedarf um bis zu 30 Prozent gesenkt werden. „Ausgiebige Tests haben uns von der Technologie überzeugt“, sagt Albert Bachmann, CEO von Saidef. „Die wiedergewonnenen Metalle sind reiner und erzielen beim Abverkauf höchste Preise.“ Zusätzlich würden 5 bis 10 Prozent des Gesamtvolumens gemäß der Schweizer Auflagen vollständig gereinigt. Sie sollen gegebenenfalls für den Straßenbau verwendet werden.
Die Metallgewinnung und Dekontaminierung des übrigen Materials führt laut Selfrag zu einer Reduzierung des Abfalls um 20 bis 30 Prozent, was Kosteneinsparungen von 50 Schweizer Franken pro Tonne nach sich ziehen soll. Ebenso werde ein deutlicher Beitrag zur Reduktion der fossilen Kohlendioxidemissionen aus der Abfallverbrennung geleistet.
Die Anlage in Posieux mit einer Kapazität von drei Tonnen pro Stunde wird in Partnerschaft mit Frei Fördertechnik installiert.