Der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Metalle (WVM) Oliver Bell appelliert an die Politik, beim Aktionsprogramm Klimaschutz die Verantwortung für die wirtschaftliche Entwicklung im Auge zu behalten. Es sei wichtig, durch eine höhere Effizienz den Klimaschutz zu verbessern. „Genauso wichtig ist aber eine gute Balance zwischen Klimaschutz und den Chancen auf Wachstum und Arbeitsplätze“, so Bell.
Die indirekten Auswirkungen der Klimaschutzpläne auf die Wettbewerbsfähigkeit der Gesamtwirtschaft müssten beachtet werden, meint der WVM-Präsident. Er verweist dabei auf eine Studie, die im Auftrag des BDI erstellt wurde. Darin werden die Konsequenzen potenzieller Kraftwerksstilllegungen im Rahmen des Aktionsprogramms untersucht. Demnach sind die Arbeitsplätze in der Metallerzeugung besonders betroffen. Dem Gutachten zufolge könnten durch zusätzliche Kosten allein im Jahr 2020 über 4.300 Stellen wegfallen, im Jahr 2025 sogar mehr als 5.200.
Bell befürchtet zudem einen Anstieg der Strompreise. „Wir rechnen damit, dass der Preis durch die Pläne um 20 Prozent steigt“, sagte er. Gleichzeitig sinke die Versorgungssicherheit in Deutschland.
Die Nichteisen-Metallindustrie bringe sich beim Klimaschutz bereits seit Jahren aktiv ein, macht Bell deutlich. „Wir arbeiten weiter daran, effizienter zu werden und damit weniger CO2 auszustoßen. Unsere Branche muss aber auch in der Lage bleiben, im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Nur wenn es gelingt, die Transformation zu mehr Erneuerbaren Energien mit dem Erhalt der industriellen Basis zu verbinden, wird die deutsche Energiewende ein Erfolg, dem dann auch andere Länder folgen werden.“