Mit dem „AVA cleanphos“ genannten Verfahren sei es gelungen, Phosphor direkt aus der HTC-Kohle anstatt aus dem Klärschlamm oder der Klärschlammasche zu gewinnen. Bei dem dreistufigen Verfahren werden erprobte und bekannte Technologien einsetzt. Zur Vorkonditionierung müsse kein energieintensives Mahlsystem eingesetzt werden, da es sich bei HTC-Kohle nicht um Schlacke mit entsprechenden Verglasungen handelt. Ein einfaches Mahlsystem, ähnlich einem Küchenmixer, genüge. Nach der Vorkonditionierung findet eine Säure-Rücklösung von Phosphor aus der HTC-Kohle statt. Der Phosphor reagiere bei der hydrothermalen Carbonisierung nicht, sondern liege frei vor. Dies erlaube einen erheblich geringeren Einsatz von Säure zur Rücklösung des Phosphors – mit entsprechenden Kosteneinsparungen.
Da HTC-Kohle eine hohe Affinität zu Schwermetallen besitzt, gelangen nur 8 bis 10 Prozent in die Phosphorsäure, der Rest verbleibt in der HTC-Kohle. Bei herkömmlichen Verfahren gelangen über 70 Prozent der Schwermetalle in die Phosphorsäure. Im zweiten Schritt wird mithilfe einer Nano-Filtration die Phosphorsäure von den Metallsulfaten getrennt. Diese Metallsulfate können rezykliert und als Fällungsmittel wieder in die Kläranlage zurückgeführt werden. Im dritten Schritt erfolgt mit Standardtechnologien eine Aufkonzentration der Phosphorsäure von 5 auf 50 bis 75 Prozent.
Der Klärschlamm in Form von phosphorfreier HTC-Kohle könne zudem künftig in der Mitverbrennung für den Ersatz fossiler Kohle eingesetzt werden, betont das Unternehmen.