Nach Sicht von Texaid ist ein deutlicher Rückgang der Nachfrage zu verzeichnen, der insbesondere durch die weltpolitische Lage hervorgerufen werde. Die Spannungen in der Ukraine, die Konflikte im Nahen und Mittleren Osten, aber auch die Ebolakrise in Afrika wirken sich demnach auf den Warenverkehr und den Absatz aus. Durch diese Entwicklungen füllten sich die Lager der Sortierer bis an ihre Grenzen.
Schon im ersten Halbjahr war das Preisniveau für deutsche Sammelware laut Böschen um zehn Prozent gefallen. Für das laufende zweite Halbjahr rechnet er mit einem weiteren Rückgang in dieser Größenordnung. Die Sortierer unter den bvse-Mitgliedsunternehmen haben sich bereits auf den Nachfragerückgang eingestellt und ihre Kapazitäten angepasst.
In dem Bericht macht Böschen deutlich, dass sich die Situation nach dem Inkrafttreten des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes unverhältnismäßig aufgeheizt habe – auch, weil viele Städte und Gemeinden die „Goldgräberstimmung“ gepackt habe und sie seitdem auf den Alttextilmarkt drängen. Die sinkende Nachfrage habe nun Folgen: „Auf Kommunen, die ohne Erfahrung im Alttextilbereich eine Sammlung ins Leben gerufen und mit dem hohen Preisniveau der letzten 24 Monate kalkuliert haben, kommen schwere Zeiten zu“, so Böschen. Auch bei Ausschreibungen seien die Höchststände der vergangenen Monate nicht mehr zu realisieren.