Verband sieht Umsatzrückgänge im letzten Jahr

"Deutlich stärker ins Stottern geraten als erwartet" sei der Motor der Kreislaufwirtschaft im letzten Jahr, meint Bernhard Reiling, Präsident des Bundesverbands Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse). Die Jahresumfrage unter den rund 700 Mitgliedsunternehmen habe ergeben, dass 2013 die Umsätze um 2 Prozent gesunken sind.

Grund für das unbefriedigende Ergebnis war nach Einschätzung des bvse vor allem die verhaltene Konjunkturentwicklung in Deutschland. Außerdem habe das Kreislaufwirtschaftsgesetz und die sich weiter verstärkenden kommunalen Sammelaktivitäten die Stimmung getrübt.

Für das laufende Jahr sieht der Verband nach den Worten seines Präsidents Reiling aber durchaus „Licht am Ende des Tunnels“. Reiling berichtet, die Beschäftigungssituation sei stabil geblieben. Gleiches gelte für die Investitionsquote, die nicht weiter abgesunken sei, allerdings auch nur bei knapp 7 Prozent liege. Auch die Eigenkapitalquote sei mit 21 Prozent unverändert geblieben.

Diese Indikatoren sieht der Verband als Hinweis darauf, dass der rückläufige Trend nicht anhält. Das zeige sich auch in den Geschäftserwartungen der Unternehmen, die sich für das laufende Jahr mit einer Durchschnittsnote von 3,2, nach nur 3,6 im letzten Jahr verbessert hätten.

Sollten sich die positiven Konjunkturprognosen für 2014 bestätigen und sich auch die wirtschaftliche Erholung in den europäischen Nachbarländern fortsetzen, wird die Recycling-, Sekundärrohstoff- und Entsorgungsbranche laut bvse in diesem Jahr von dieser Entwicklung profitieren können, was sich nach der Umfrage des Verbands in einem Umsatzwachstum von mindestens 1 Prozent ausdrückt.

Allerdings, das betonte Reiling, sei dieser Hoffnungsschimmer nur konjunkturgetrieben. Er verweist darauf, dass das Kreislaufwirtschaftsgesetz eine falsche Weichenstellung vorgenommen habe und die Branche lähme. Die seit zwei Jahren andauernde sehr geringe Investitionsneigung sei dafür ein deutliches Indiz.

Reiling fordert daher: „Die Politik muss jetzt deutlich machen, dass der Mittelstand der Recycling- und Entsorgungswirtschaft eine entscheidende Rolle beim Ausbau der Kreislaufwirtschaft in Deutschland spielen soll.“ Eine erfolgreiche Recycling- und Sekundärrohstoffwirtschaft benötige dringend eine klare und ausgewogene ordnungs- und finanzpolitische Rahmensetzung, die private und öffentliche Monopolbildungen ausschließt, sowie fairen Wettbewerb und Innovationen ermöglicht.

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