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Forschungsprojekt sucht Konzepte für die Wiederverwendung von Fahrzeugbatterien

Um die Gesamtkosten von Batterien für Elektroautos zu senken, müssen die Batterien nach dem Einsatz im Auto anderswo wieder- bzw. weiterverwendet werden. Das ist der Kerngedanke eines Forschungsprojekts des Instituts für Wirtschaftsinformatik und des Batterieforschungszentrums MEET der Universität Münster.
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Angesichts der steigenden Anzahl an Elektroautos wird die Weiterverwendung von entsprechenden Batterien in Zukunft eine große Rolle spielen, prognostizieren Forscher des Batterieforschungszentrums MEET der Universität Münster. Ihr gerade gestartetes Projekt EOL-IS (End-of-Life Solutions für eCar-Batterien) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis März 2015 mit rund 700.000 Euro gefördert.

Dass die Speicherkapazität für den automobilen Einsatz nach zehn Jahren nicht mehr ausreicht, heiße nicht, dass die Batterie nach dem Ausbau aus dem Elektroauto entsorgt werden muss. Die Batterien könnten dann etwa noch zur Zwischenspeicherung von Energie aus Windkraftanlagen oder Sonnenkollektoren, zum Antrieb kleinerer Fahrzeuge oder zum Betrieb von Geräten auf Baustellen dienen.

In Zusammenarbeit mit Automobilherstellern, Recyclingunternehmen und Energieberatungen wollen die Forscher neue Lösungen entwickeln, um jede Batterie sinnvoll weiterzuverwenden. Hierzu wollen sie die Anforderungen für die infrage kommenden Nutzungsszenarien erheben. Bei aus Elektroautos ausgebauten Batterien soll der genaue Zustand erhoben werden: Wie viel Energie können sie noch speichern? Wie wurden sie bisher genutzt? Aus welchen Materialien bestehen sie? Auf dieser Grundlage soll dann die beste Möglichkeit zur Weiterverwertung für jede Batterie ausgewählt werden.

Damit Kunden bereit sind, eine gebrauchte Batterie zu kaufen, müsse für jede einzelne Batterie außerdem ein maßgeschneidertes Dienstleistungsangebot erstellt werden, heißt es. Zum Beispiel könnten Kunden eine Gebühr für jeden Ladevorgang der Batterie zahlen, anstatt die Batterie zu kaufen. Hierdurch gingen Kunden nicht das Risiko ein, eine Batterie zu kaufen, die dann kurz nach dem Kauf schon wieder entsorgt werden muss.

Die Forscher wollen eine Software entwickeln, mit der automatisch die beste Verwertungsmöglichkeit für jede Batterie bestimmt werden kann. Dr. Daniel Beverungen, wissenschaftlicher Leiter von EOL-IS: „Unser Projekt trägt dazu bei, einen Markt für die Weiterverwendung gebrauchter Batterien aus Elektroautos zu etablieren. Dadurch profitieren sowohl die Automobilindustrie als auch die Kunden, da die Kosten für Elektroautos sinken. Günstigere Anschaffungspreise können wiederum zu einem steigenden Interesse an der Elektromobilität in Deutschland führen.“

Forschungspartner der Universität Münster sind die Unternehmen P3 Energy and Storage sowie Hellmann Process Management. P3 Energy and Storage will im Projekt neue Verfahren zur automatisierten elektronischen Bestimmung des Batteriezustands entwickeln, Hellmann Process Management ein Logistikkonzept für den Transport der Batterien aus der Werkstatt zum Kunden.

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