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Deutsche Phosphor-Plattform gegründet

Unter dem Dach der Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS wurde die neugegründete Deutsche Phosphor-Plattform (DPP) angesiedelt. Sie soll ein nachhaltiges Phosphormanagement für Deutschland entwickeln.
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Unter dem Dach der Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS wurde nun die Deutsche Phosphor-Plattform (DPP) gegründet. Die Umweltministerkonferenz hatte auf ihrer Sitzung Anfang Juni auf die kritische Situation der gegenwärtigen Phosphornutzung reagiert und die Gründung einer solchen Initiative begrüßt.

Zielsetzung der DPP ist, in Deutschland ein nachhaltiges Phosphormanagement im Zusammenwirken mit der Europäischen Phosphor-Plattform und mit internationalen Phosphor-Netzwerken zu entwickeln. „Ein erster wesentlicher Baustein werden Aufbau und Pflege einer interaktiven Informations- und Monitoring-Datenbank sein, um der Basis der Dokumentation der Phosphorstoffflüsse Transparenz und Qualitätssicherung in der Phosphornutzung zu erreichen“, sagt Walter Schindler aus dem Expertenkreis der Fraunhofer-Projektgruppe IWKS. Neben der Vernetzung der Akteure aus den einschlägigen Industrien, öffentlichen und privaten Organisationen sowie aus Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und dem Zusammenführen von Wissen und Erfahrungen im Hinblick auf einen effizienteren Phosphoreinsatz steht das Thema Rückgewinnung und Bereitstellung sekundärer Phosphorressourcen auf der Agenda der DPP. Hierzu erklärt der Leiter der DPP, Stefan Gäth: „Es geht vor allem auch um die Entwicklung, den Austausch und die Koordination von Vorhaben und Konzepten zur Optimierung von Recyclingverfahren. Wir werden für die zentralen Aufgaben der DPP ein branchen- und technologieübergreifendes Phosphor-Forum einrichten zur Stärkung der Kommunikation zwischen den Technologieentwicklern, den Unternehmern und den politischen Akteuren.“

Unter der Schirmherrschaft des Bundesumweltministers wurde Plattform Mitte November in der Vertretung des Freistaats Bayern beim Bund in Berlin aus der Taufe gehoben. Bayern will einen Schwerpunkt seiner Recyclingpolitik auf die Rückgewinnung von Phosphor legen. Der Freistaat hat angekündigt, dazu eine Bayerische Phosphorstrategie zu entwickeln.

Phosphorverbindungen sind unersetzbar in der Düngemittelproduktion. Darüber hinaus wird Phosphor in erheblichen Mengen auch in industriellen Anwendungen genutzt, etwa in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, der Baustoff- und Waschmittelindustrie, der Halbleiter- und Leuchtstoffindustrie.
„Die Verfügbarkeit von Phosphor ist kritisch. Die exportorientierte Phosphorgewinnung ist auf wenige Länder beschränkt, und die Versorgungssicherheit hängt damit von geopolitischen Bedingungen ab – mittelfristig nicht von den faktisch noch für ca. 250 Jahre abbaubaren Lagerstätten“, sagt Rudolf Stauber, Geschäftsführer der Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS, unter deren Dach die Deutsche Phosphorplattform DPP angesiedelt ist. Hinzu kommt, dass einige Lagerstätten unerwünschte Verunreinigungen mit Schwermetallen und im Extremfall mit Uran enthalten; der Einsatz dieser kontaminierten Phosphorverbindungen kann zu neuen Umweltbelastungen führen.

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