Auch beim operativen Ergebnis vor Steuern (EBT) hat Aurubis einen Rückgang zu verzeichnen: Von 173 Millionen Euro im Vorjahresvergleichszeitraum auf 141 Millionen Euro im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2012/13.
Der Kupfermarkt habe seine fundamental stabile Verfassung beibehalten, sei aber im ersten Halbjahr von saisonalen Effekten beeinflusst gewesen. Nachdem die ersten Wochen des Jahres 2013 noch Kupferpreise über 8.000 US$/t aufwiesen, sei es ab Mitte Februar aufgrund unklarer Konjunktursignale aus China zu einem Rückgang unter diese Marke gekommen, erklärt Aurubis. Des Weiteren hätten steigende Kupferbestände an den beiden Metallbörsen (London und Shanghai) zu einer Verunsicherung der Marktteilnehmer beigetragen.
„Die Marktsituation für Kupferkonzentrate hat sich im weiter gefestigt. Die Mengenverfügbarkeit stieg an, die Schmelz- und Raffinierlöhne verbesserten sich. Die Versorgungslage unserer Betriebe mit Kupferkonzentraten war dementsprechend gut“, wie es im Geschäftsbericht heißt. Durch den Rückgang der Kupferpreise habe sich das zunächst noch gute Angebot an Altkupfer später im Halbjahr verringert. Dies sei eine übliche Entwicklung, die auch Auswirkungen auf die erzielbaren Raffinierlöhne hatte. Der Handel habe oftmals Schrottmengen zurückgehalten. Chinesische Käufer seien wegen einer zeitweise vorhandenen Arbitrage zwischen London Metal Exchange und Shanghai Futures Exchange zwar aktiv, hätten aber nicht zu einer wesentlichen Beeinflussung des Marktes geführt.
Auch das Angebot an komplexen Rohstoffen, wie Rückständen oder E-Schrott sei in diesem Umfeld leicht rückläufig gewesen, schildert Aurubis die Lage. Vor diesem Hintergrund hätten die Raffinierlöhne zwar immer noch auf einem auskömmlichen Niveau gelegen, allerdings unter den sehr guten Werten des Vorjahres.
Im Aurubis-Geschäftsbereich Recycling/Edelmetalle läuft am Standort Hamburg derweil die Inbetriebnahme der neuen Anlage zur Anodenschlammverarbeitung. Die erste Schmelze mit Anodenschlamm am Treibkonverter ist für Mitte Juni vorgesehen. Danach wird Aurubis eigenen Worten zufolge die Kapazität haben, die im Konzern anfallenden Anodenschlämme vollständig in Hamburg verarbeiten zu können.