Somit greife die Methodik nicht nur auf Sekundärmaterialien von Verbänden und Behörden zurück. Es werde nicht auf Produktgruppenebene, sondern tiefergehend auf Produktsegmentebene geforscht. Durch diese mehrdimensionale Abbildung der Realität würden sich valide Branchenquoten ermitteln lassen, was die Rechtssicherheit auf Seiten der Kunden erhöhe, erklärt der Mainzer Umwelt- und Entsorgungsspezialist, der ein behördlich genehmigtes System zur Erfassung und Verwertung von Verkaufsverpackungen betreibt.
Die neue IBQ-Studie wurde letzte Woche den im Ausschuss für Produktverantwortung (APV) der LAGA (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall) vertretenen Umweltministerien der Länder, nachgeordneten Abfallbehörden und dem Umweltbundesamt vorgestellt. Der Verpackungs- und Beratungsexperte Canadean Central Europe, das Marktforschungsunternehmen m-result und Landbell haben die Initiative Branchenquoten im August 2011 gemeinsam ins Leben gerufen.
Valide Branchenquoten seien wichtig für alle, die Verkaufsverpackungen in den Verkehr bringen und somit auch für deren ordnungsgemäßes Recycling Sorge tragen. Sie müssten ermitteln, welche Menge der Verpackungen direkt an Endverbraucher geht und welcher Anteil zu Anfallstellen wie beispielsweise Gaststätten, Großküchen, Gesundheitseinrichtungen, Kultur- oder Freizeitorganisationen gelangt. Denn für beide Möglichkeiten gebe es unterschiedliche Recyclingwege: im ersten Fall das Duale System (Gelbe Tonne/Gelber Sack/Papier- und Glascontainer), im zweiten Fall die sogenannten Branchenlösungen. Unternehmen könnten sich zur Ermittlung von Branchenquoten entweder an Marktstudien orientieren oder eigene Erhebungen durchführen.