Denn mit dieser Entwicklung stehe Österreich im Gegensatz zum gesamteuropäischen Trend mit einem Minus von 1,8 Prozent, erklärte der Austropapier-Präsident. Treiber dieser positiven Entwicklung war laut Pfarl die auf fast 87 Prozent gestiegene Exportquote. Diese sei ein Indiz dafür, dass sich heimisches Papier erfolgreich am Weltmarkt behaupten könne
Von Produktionsverlagerungen, bedingt durch Schließungen von Papierfabriken in anderen Ländern, hätten in Österreich einige Standorte profitiert, erklärt der Austropapier-Präsident. So habe die Produktion graphischer Papiere um 4 Prozent auf 2,8 Millionen Tonnen gesteigert werden können. Ein Umstand, der sich auch durch die verbesserte Auslastung einiger großer Papiermaschinen erklären lasse.
Euphorie ist für den Präsidenten der Austropapier jedoch nicht angesagt, denn: “In Europa waren graphische Papiere 2012 um 5,3 Prozent rückläufig. Verbrauchsrückgänge im Bereich der Printmedien machen diesem Sektor schwer zu schaffen“. Unter den Publikationspapieren ist vor allem Zeitungspapier betroffen, in Österreich kam es hier zu einem Mengenrückgang von über 7 Prozent.
Auf nahezu gleichem Niveau wie 2011 sei das zweite große Segment der Branche geblieben, die Verpackungspapiere, mit 1,9 Millionen Tonnen (minus 0,2 Prozent), wobei Faltschachtelkarton um 3 Prozent zulegen konnte. Spezialpapiere wie Hygienepapiere, Dünn- und technische Papiere, seien mit rund 300.000 Tonnen konstant geblieben, Pappe sei um 7 Prozent zurückgegangen. Die Menge des im Vorjahr in Österreich erzeugten Holz- und Zellstoffes sei auf zwei Millionen Tonnen gestiegen, das entspräche einem Plus von 1,1 Prozent.
Ein leichtes Minus von 0,5 Prozent verzeichnete laut Pfarl der Branchengesamtumsatz, der 2012 bei 4Milliarden Euro lag. Als Grund dafür nennt der Austropapier-Präsident die bei einigen Papiersortimenten rückläufigen Erlöse und die generelle Konsumzurückhaltung. Die fehlende gesamtwirtschaftliche Dynamik, das Ausbleiben wirksamer Konjunkturimpulse und die steigenden Produktionskosten würden derzeit eine stärkere Branchenentwicklung erschweren.
Das erste Quartal 2013 laufe, so Pfarl, laut vorläufigen Daten dem schwierigen Umfeld entsprechend gut, wobei sich die verhaltene Geschäftsentwicklung des vierten Quartals 2012 fortsetzt.