Die deutschen Stahlwerke senkten ihren Schrottzukauf nach Angaben der Wirtschaftsvereinigung Stahl trotz des Produktionsrückgangs um lediglich 2,6 Prozent beziehungsweise 401.000 Tonnen, wobei der Versand aus dem Inlandsaufkommen im Vergleich zum Vorjahr mit knapp 22,7 Millionen Tonnen konstant gehalten werden konnte. „Dem Schrottverbrauch im Inland kamen die verbesserten Absatzmöglichkeiten der Elektrostahlwerke im vierten Quartal 2012 zu Gute, wodurch sich der Anteil des in Elektroöfen erzeugten Rohstahls leicht von 31,9 auf 32,3 Prozent erhöhte“, erläuterte Guschall-Jaik vom Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse).
Insgesamt konnte der Schrottanteil an der Rohstahlproduktion wieder die 46 Prozentmarke knacken, womit die Bedeutung des Sekundärrohstoffs Schrott als zweitwichtigstem Eisenträger gegenüber 2011 gesteigert werden konnte. Obwohl der Stahlschrottverbrauch in den Gießereien nach Angaben der bdguss um rund 350.000 Tonnen rückläufig war, sank der Zukauf vom Handel nur um rund 173.000 Tonnen.
Während die Schrottausfuhr innerhalb der EU laut den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes für 2012 um 460.000 Tonnen gesunken ist, sackte die Einfuhrmenge um knapp 1 Million Tonnen. Insbesondere seien die Einfuhren aus den Niederlanden, Schweden und Dänemark um jeweils knapp 300.000 Tonnen rückläufig gewesen. Bei den Ausfuhren seien die Schrottlieferungen nach Luxemburg um 15 Prozent beziehungsweise um rund 220.000 Tonnen gesunken, während die Exporte nach Italien um rund 14 Prozent beziehungsweise über 200.000 Tonnen im Jahresvergleich hätten zulegen konnten. Nach wie vor sei der EU-Raum der wichtigste Exportmarkt für die deutschen Unternehmen. 2011 hätten sie 83,2 Prozent ihrer Ausfuhrmengen innerhalb der EU ausgeliefert. Im vergangenen Jahr seien es 82,6 Prozent gewesen.