„In Deutschland wurde 2012 das Mengenniveau des Vorjahres nicht wieder erreicht. Das Jahr 2012 hat aber gezeigt, dass die deutsche Aluminiumindustrie trotzt der Konjunkturschwäche in allen Schlüsselbereichen international wettbewerbsfähig ist. Die jüngsten Verbesserungen im Geschäftsklima schenken uns zusätzliches Vertrauen“, sagt GDA-Präsident Friedrich Brökelmann.
Die deutschen Aluminiumunternehmen sollten daher im Jahr 2013 nahe dem Produktionsniveau des Vorjahres liegen und dieses vielleicht sogar übertreffen. Die Produktionsrückgänge seien durch negative Entwicklungen in einzelnen Teilbereichen wie etwa der Solarindustrie verstärkt worden, führt Brökelmann seine Erklärungen weiter aus.
„Im europäischen Vergleich haben sich die deutschen Aluminiumunternehmen bisher aber als widerstandsfähig erwiesen. Sie zeichnen sich durch ihr hohes Innovationspotenzial aus, was die Basis für Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit ist“, ergänzt GDA-Geschäftsführer Christian Wellner. Die Unternehmen hätten ihre Produktion in den letzten Jahren flexibilisiert und könnten so angemessen auf Nachfragerückgänge reagieren. Vor diesem Hintergrund sei die Branche für das Jahr 2013 verhalten optimistisch: „Für die kommenden Monate erwarten wir eine stabile Entwicklung in fast allen Marktsektoren und wir vertrauen darauf, dass sich die Aluminiumkonjunktur in diesem Jahr leicht positiv entwickelt“, so Christian Wellner.
Aluminiumproduktion 2012 leicht rückläufig
In Deutschland wurden nach Angaben des GDA im Jahr 2012 rund 1,045 Millionen Tonnen Aluminium erzeugt. Damit sei die Produktion um 2,0 Prozent gegenüber 2011 gesunken. Die Herstellung von Aluminium habe sich im Jahr 2012 auf 410.413 Tonnen Hüttenaluminium und 634.995 Tonnen Recyclingaluminium aufgeteilt. Gegenüber dem Vorjahr sei die Ausbringungsmenge beim Hüttenaluminium um 5,1 Prozent gefallen, während sich die Produktion von Recyclingaluminium mit einem Anstieg um 0,1 Prozent auf Vorjahresniveau bewegt habe.
Die Erzeugung von Aluminiumhalbzeug habe sich im Jahr 2012 auf 2,412 Millionen Tonnen belaufen. Gegenüber 2011 ist dies laut GDA ein moderater Rückgang von 1,3 Prozent. Quantitativ sei die Produktion von Aluminiumhalbzeug der wichtigste Bereich der deutschen Aluminiumindustrie.
Die Aluminiumgießereien seien ebenfalls mit einem Nachfragerückgang konfrontiert gewesen. Die Jahresproduktion sei um 5,1 Prozent auf 801.107 Tonnen zurückgegangen (2011: 843.745 Tonnen). Die Perspektiven hätten sich jedoch deutlich aufgehellt, da sich die Zukunftserwartungen auf Sicht von sechs Monaten seit vier Monaten kontinuierlich und signifikant verbessert hätten.
In der Aluminiumweiterverarbeitung wurden gemäß der GDA-Angaben in Deutschland im vergangenen Jahr 345.025 Tonnen hergestellt. Das Produktionsvolumen sei damit gegenüber dem Vorjahr um 4,6 Prozent gefallen. Die Rückgänge in den Bereichen „Folien und dünne Bänder“ sowie „Metallpulver“ seien mit 5,0 beziehungsweise 3,8 Prozent deutlich stärker gesunken als im Bereich „Tuben, Aerosol- und sonstige Dosen“ mit einem Rückgang von 2,0 Prozent.
Wieder mehr Anlass für verhaltenden Optimismus
Die Rahmenbedingungen der Aluminiumkonjunktur sind nach wie vor schwierig. Nach Ansicht von Andreas Postler, Leiter Volkswirtschaft und Statistik beim GDA, zeigt sich jedoch aktuell wieder vermehrt Anlass für verhaltenden Optimismus. „Die deutschen Aluminiumproduzenten mussten ihre Produktion im letzten Halbjahr 2012 zurückfahren. Grund war vor allem die große Verunsicherung der Kunden über den weiteren Konjunkturverlauf in Deutschland. Erschwerend kam die angespannte Lage in den zumeist südlichen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union hinzu. Dies verringerte die Exportchancen und führte zu einer steigenden Importkonkurrenz.“
Optimistisch stimmen Postler hingegen die sich mehrenden Anzeichen einer konjunkturellen Erholung sowie die Erwartungen wichtiger Kundenindustrien. Für die industriellen Abnehmermärkte – vornehmlich die Automobilindustrie, der Maschinenbau und die Elektroindustrie – könne derzeit in Deutschland mit einem Wachstum im Bereich von ein bis zwei Prozent gerechnet werden. Auch die Geschäftserwartungen der deutschen Bauwirtschaft seien am aktuellen Rand weiter angestiegen und stimmten verhalten optimistisch.