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Staatsanteil in der Kreislaufwirtschaft wächst rasant

Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) hat in einer aktuellen Erhebung unter allen Landkreisen und kreisfreien Städten einen massiven Rekommunalisierungsschub in der Restmüllerfassung festgestellt. Diesen neuen Höchststand der Staatstätigkeit in der Kreislaufwirtschaft kritisiert der BDE.
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Den Untersuchungen des BDE zufolge nehmen die Kommunen in der Restmüllerfassung inzwischen einen Marktanteil von mehr als 45 Prozent ein. Noch größer sei dieser Anteil der Kommunen mit 79 Prozent bei den Städten über 100.000 Einwohner. Lediglich in 18 Großstädten seien privatwirtschaftliche Unternehmen mit der Sammlung von Restmüll alleine oder im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft tätig. In 60 Großstädten sei die Kommune selbst aktiv.

Vor dem Hintergrund dieser Zahlen ist nach Ansicht des Verbandes der Vorwurf, die privaten Unternehmen picken sich nur die Rosinen aus dem Abfall, nicht aufrechtzuerhalten. Die Untersuchung belege vielmehr, dass Private häufig in dünn besiedelten Gegenden agieren würden, kommunale Betriebe eher in dicht besiedelten Städten.

Im internationalen Vergleich bewirke die zunehmende Staatstätigkeit unter anderem, dass die deutschen Unternehmen zurückfallen. Davor warnt der BDE. Seien im Jahr 1990 unter den weltweit 15 größten Unternehmen der Kreislaufwirtschaft noch sechs deutsche vertreten, seien es heute nur noch zwei. Gleichzeitig habe sich der Umsatz von 12 Milliarden US-Dollar (fast 9 Milliarden Euro) auf 76 Milliarden US-Dollar (fast 57 Milliarden Euro) mehr als versechsfacht.

BDE-Präsident Peter Kurth: „Die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft wird erfreulicherweise auch international immer deutlicher gesehen. Das Bewusstsein dafür, dass Unternehmen der Privatwirtschaft faire Rahmenbedingungen für ihre Entwicklung brauchen, ist in Deutschland besonders schwach entwickelt. Dazu passt leider, dass das Recycling bei uns an Boden verliert.“

Quelle: BDE; mku

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