Wissenschaftler der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) entwickeln im Rahmen des Verbundforschungsprojekts NanoPOP Verfahren zum mikrobiellen Recycling von strategischen Edelmetallen – insbesondere von Palladium, aber auch von Platin, Rhodium und Ruthenium.
Darüber hinaus sollen durch nanobiotechnologische Prozesse gleichzeitig maßgeschneiderte Edelmetall-Nanokatalysatoren mit herausragenden katalytischen Eigenschaften produziert werden, die zum Abbau von problematischen langlebigen Organohalogen-Verbindungen genutzt werden können, wie der Projektleiter, Michael Bunge vom JLU-Institut für Angewandte Mikrobiologie erklärt.
Die mit Hilfe von Bakterien produzierten Edelmetall-Nanopartikel sollen nach Angaben des Instituts für Angewandte Mikrobiologie für die Entfernung von langlebigen Schadstoffen und pathogenen Mikroorganismen eingesetzt werden. Ein Ansatz, der auf die Behandlung von Abwässern und auf Umweltsanierungsverfahren erweiterbar sei. Mit der Verwendung der hergestellten Materialien für neuartige Beschichtungstechniken und Edelmetall-beschichteten Keramikoberflächen und Nanofasern bleibe das Verfahren nicht auf chemische Technologien und Umwelttechnologien beschränkt. Es lasse sich auch für verschiedene andere industrielle Anwendungen nutzen, zum Beispiel in der Fahrzeugindustrie.
An dem Forschungsvorhaben beteiligt sind neben dem Institut für Angewandte Mikrobiologie und dem Institut für Bodenkunde der JLU die Technische Universität Dresden, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH (UFZ) in Leipzig, die Polytechnische Universität Tomsk (Russland), die Mesocosm GmbH in Homberg (Ohm) sowie die Rhenotherm GmbH in Kempen.