Das laut Reclay Vfw gemeinsam mit dem Verband Deutscher Papierfabriken (VDP) entwickelte System richtet sich an die Hersteller von grafischen Papieren. Zurückgenommen werden dabei hauptsächlich Einwegholzpaletten sowie PE-Folie, die für den Transport verwendet werden. „Das neue Rücknahmesystem bietet den Papierherstellern neben einer besseren Kosteneffizienz insbesondere auch die Möglichkeit, ihrer Produktverantwortung stärker als bisher nachzukommen, da die Hersteller selbst die Rücknahme beauftragen. Mit dieser zeitgemäßen Lösung möchten wir die Rückführung der Verpackungen in den Wertstoffkreislauf und ein effektives Recycling auch zukünftig sicherstellen“, so Raffael A. Fruscio, Gesellschafter der Reclay Group.
Das breit angelegte Rücknahmesystem stoße in der Branche auf großes Interesse, sagt Reclay. Führende Hersteller haben sich demnach bereits für das neue Angebot entschieden, weitere befinden sich zurzeit in Verhandlungen. Dabei sei die Teilnahme ab dem 1. Januar 2013 auch kurzfristig möglich.
Hintergrund für das neue System sei der Wunsch der Branche nach einer Alternative zum sogenannten „Düsseldorfer Modell“, erklärt Reclay. Nach diesem Modell übertragen die Papierhersteller seit über zwanzig Jahren durch Zahlung eines Pauschalbetrags von 5,11 Euro (ehemals 10 DM) pro Tonne die Entsorgungs- und Verwertungspflichten für ihre Transportverpackungen und großgewerbliche Verkaufsverpackungen aus der Verpackungsverordnung an die Papiergroßhändler und Druckereien. Der Betrag pro Tonne blieb Reclay zufolge in diesem Zeitraum unverändert, ungeachtet der steigenden Nachfrage nach Sekundärrohstoffen und der positiven Entwicklung der Recyclingindustrie.
Das neue Rücknahmesystem der Reclay Vfw biete im Vergleich dazu zwei Vorteile: Neben einem marktgemäßen Preis pro Tonne entspreche es deutlich stärker dem Geist der Verpackungsverordnung, da die Papierhersteller das System selber beauftragen und damit ihrer Produktverantwortung direkter nachkommen. „Wir sind sicher, der Branche mit unserem neuen Rücknahmesystem eine effiziente, zukunftsfähige und rechtskonformere Alternative zum bisherigen Modell zu bieten. Für die Anfallstellen wird sich durch die Zusammenarbeit mit der Reclay Vfw nur eine minimale administrative Umstellung ergeben“, so Fruscio.