Aurubis verzeichnete zudem eine gute Verfügbarkeit von Altkupfer und anderen Recyclingmaterialien. Der Schwefelsäureabsatz habe konzentratmixbedingt gegenüber dem Vorjahr leicht gesteigert werden können bei gleichbleibend hohen Säurepreisen. Der konjunkturell bedingte deutliche Rückgang in den Absatzmengen im Kupferproduktgeschäft konnte so insgesamt überkompensiert werden.
Somit konnte Aurubis im Geschäftsjahr 2011/2012 eigenen Angaben zufolge ein Vorsteuerergebnis (IFRS) in Höhe von 516 Millionen Euro erzielen. Im Vorjahr lag das bei 497 Millionen Euro.
Der Kupferpreis hat sich nach Aurubis-Angaben im Geschäftsjahr 2011/12 als robust erwiesen und sich trotz Unsicherheiten in der globalen Wirtschaft auf hohem Niveau bewegt. Ausschlaggebend sei die fundamentale Verfassung des Kupfermarktes gewesen, die von einem Produktionsdefizit gekennzeichnet gewesen sei. Das Preisband des Geschäftsjahres reichte von 6.785 US-Dollar je Tonne (04.10.2011) bis 8.658 US-Dollar je Tonne (28.02.2012). Im Durchschnitt des Geschäftsjahres ergab sich ein Preis von 7.844 US-Dollar je Tonne (LME Settlement). Gegenüber dem mit durchschnittlich 9.096 US-Dollar je Tonne herausragenden Vorjahr habe das einem Rückgang um etwa 14 Prozent entsprochen. In Euro umgerechnet sei der Preisrückgang durch die veränderte Währungsrelation mit rund 7 Prozent jedoch geringer ausgefallen.
Die Märkte für Altkupfer waren im Berichtszeitraum gut, berichtet Aurubis. Die Börsenpreise für Kupfer hätten das gute Aufkommen nahezu während der gesamten Zeit unterstütz. Lediglich am Anfang des Geschäftsjahres hätten rückläufige Kurse kurzzeitig das Angebot an Altkupfer reduziert. Die Altkupfernachfrage aus China, dem größten internationalen Wettbewerber, sei während des gesamten Geschäftsjahres auf moderatem Niveau geblieben. Insgesamt habe die positive Marktverfassung für Altkupfer eine hohe Auslastung der Recyclingkapazitäten des Aurubis-Konzerns erlaubt.
Auch mit der sehr guten Verfügbarkeit von komplexen Recyclingrohstoffen während des gesamten Geschäftsjahres war Aurubis sehr zufrieden. Dies habe sowohl die wesentlichen Versorgungsmärkte in Deutschland und Europa betroffen, als auch die in Übersee. Die erzielbaren Verarbeitungslöhne hätten allerdings unter den sehr guten Bedingungen des Vorjahres gelegen.
In der Business Unit Recycling/Edelmetalle erreichte die Durchsatzmenge im Kayser-Recycling-System (KRS) laut Geschäftsbericht aufgrund der Inbetriebnahme des KRS-Plus im Sommer 2011 erstmals ein Niveau von 272.000 Tonnen. Gegenüber dem Vorjahreswert von 260.000 Tonnen bedeutet dies eine Steigerung von 5 Prozent. Die Kathodenproduktion in der Lüner Elektrolyse sei mit 203.000 Tonnen hinter dem sehr guten Vorjahresniveau von 213.000 Tonnen zurückgeblieben. Das führt Aurubis selber auf den Einsatzmix und kleinere Wartungsstillstände zurück.
„Durch die gute Versorgung mit edelmetallhaltigen Eingangsstoffen war es uns erneut möglich, große Mengen Edelmetall auszubringen“, sagt Aurubis. Gleichwohl sei die Menge produzierten Silbers aufgrund der geringeren Konzentration in den verarbeiteten Materialien auf 1.222 Tonnen (Vj. 1.374 Tonnen) zurückgegangen. Die Goldproduktion sei auf 37 Tonnen gestiegen und habe damit die Vorjahresproduktion von 35 Tonnen übertroffen. Das operative Vorsteuerergebnis des Aurubis-Geschäftsbereichs Recycling/Edelmetalle lag laut Unternehmen mit 101,5 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres (Vj. 100,1 Millionen Euro).