Die Umweltschutzorganisation hatte im September 2012 mit Unterstützung der Stiftung Naturschutz Berlin das Projekt „Einwegplastik kommt nicht in die Tüte!“ zur Reduzierung des Plastiktütenverbrauches in Berlin gestartet. Zur Eindämmung der Tütenflut in der Bundeshauptstadt forderte die DUH den Senat zur Einführung einer Abgabe auf Plastiktüten auf und setzt dabei auf bundesweite Ausstrahlung. Verbrauchern rät die DUH, beim Geschenkekauf in der Vorweihnachtszeit ein Zeichen zu setzen und wiederverwendbare Mehrwegtragetaschen zu nutzen.
An der Onlineumfrage der DUH beteiligten sich zwischen dem 25. September und 21. November 2012 insgesamt 1.020 Bürger. Gefragt wurde nach der grundsätzlichen Einstellung zu Kunststofftüten und deren Verbrauch. Außerdem wollte die DUH wissen, welche Mehrwegalternativen die Befragten beim Transport ihrer persönlichen Einkäufe verwenden.
„Berlin ist Spitzenreiter beim Plastiktütenverbrauch in deutschen Großstädten. Hier gehen jeden Tag mehr als 660.000 Plastiktüten über die Ladentheke. Dabei markiert die Vorweihnachtszeit jedes Jahr den Gipfel der sinnlosen Energie- und Ressourcenverschwendung. Berlin hat insofern eine besondere Vorbildfunktion und sollte durch wirksame Maßnahmen zur Verringerung des Tütenverbrauches Zeichen zur Nachahmung setzen“, sagt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe. In Berlin entstehen nach Angaben der DUH pro Jahr durch die 225 Millionen verbrauchten Plastiktüten 4.500 Tonnen Abfall. Damit ließen sich in der Fläche die Berliner Bezirke Friedrichshain und Prenzlauer Berg vollständig verhüllen.
Fast 97 Prozent der Umfrageteilnehmer sähen in der Plastiktütenflut ein großes Problem. Ebenso viele würden mehrfach verwendbare Taschen für umweltfreundlicher halten. Dennoch handele die Mehrheit der Befragten im Alltag oft gegen die eigenen Überzeugungen: Acht von zehn Befragten hätten angegeben, wöchentlich zwischen ein und fünf Plastiktüten mit nach Hause zu nehmen. Insgesamt verbrauchen die Deutschen so laut DUH jährlich 5,3 Milliarden Wegwerftüten.
Der deutsche Einzelhandel biete seinen Kunden in der Regel Plastiktüten kostenlos und häufig auch ohne deren Anforderung an. Drei Viertel der Befragten würden die Gratistüten selten oder nie ablehnen. Sie begründen dies damit, dass sie nichts oder fast nichts kosten. Die DUH hält deshalb eine Abgabe auf Plastiktüten für besonders erfolgversprechend.
„Irland hat bewiesen, dass eine Abgabe den Verbrauch von Plastiktüten innerhalb kürzester Zeit auf einen kleinen Bruchteil reduzieren kann. Seit dort für jede Plastiktüte mindestens 22 Cent anfallen, ist der Verbrauch der Kunststofftüten von 328 auf nur noch 8 Stück pro Kopf und Jahr geradezu abgestürzt“, erklärt Thomas Fischer, Projektmanager im Bereich Kreislaufwirtschaft bei der DUH.