In den kommunalen Kläranlagen in Rheinland-Pfalz fielen laut des statistischen Berichts „Öffentliche Klärschlammentsorgung 2011“ bei der Reinigung der Abwässer im Jahr 2011 rund 89.100 Tonnen Klärschlamm an (gemessen als Trockenmasse). Das seien gut vier Prozent mehr als im Jahr 2010.
Im langjährigen Vergleich sei allerdings ein Rückgang zu verzeichnen. Vor zwanzig Jahren seien noch 115.000 Tonnen angefallen. Als einen wichtigen Grund für diese Entwicklung geben die Statistiker die geringere Menge an Zuschlagstoffen an, die den Klärschlämmen zur Stabilisierung beigegeben werden.
68 Prozent der angefallenen Menge wurden demnach auf landwirtschaftlich genutzten Böden ausgebracht. Im Vergleich: Bundesweit sei im Jahr 2010 ein Klärschlammaufkommen von 1,9 Millionen Tonnen zu verzeichnen gewesen; hiervon seien 30 Prozent in der Landwirtschaft genutzt worden. Weitere 53 Prozent seien der thermischen Verwertung zugeführt worden. In Rheinland-Pfalz habe sich der Anteil lediglich auf 25 Prozent belaufen.
Der im Landschaftsbau – zum Beispiel zur Rekultivierung – eingesetzte Anteil habe bundesweit bei fast 14 Prozent gelegen, in Rheinland-Pfalz seien es gut drei Prozent gewesen. Der Rest sei sonstigen stofflichen Verwertungsformen zugeführt worden, unter anderem in Vererdungsanlagen.
Die Verwertung des Klärschlamms stelle sich in Rheinland-Pfalz regional sehr unterschiedlich dar, erklärt das Statistische Landesamt. Während in den kreisfreien Städten Koblenz, Trier oder Landau der Klärschlamm ausschließlich in der Landwirtschaft verwendet werde, setzten Mainz und Speyer allein auf die thermische Verwertung.
Für Ludwigshafen und Frankenthal liegen keine Angaben vor. Hier werde das kommunale Abwasser in den Anlagen industrieller Betriebe behandelt. In den Landkreisen reiche die Spanne der Verwertung in der Landwirtschaft von 100 Prozent in den Landkreisen Alzey-Worms, Donnersbergkreis, Südwestpfalz und Kusel bis zu 31 Prozent im Westerwaldkreis.