Biologisch abbaubare Verpackungen, wie zum Beispiel Tüten, Joghurt- oder Getränkebecher, seien in der gesamtökologischen Betrachtung nicht vorteilhafter als solche aus Rohöl. Zu diesem Ergebnis kommt die vor kurzem veröffentlichte Studie des UBA.
Dennoch setzten die Fußball-Bundesligisten Bayern München, 1899 Hoffenheim und VfB Stuttgart sowie die Zweitligisten 1860 München und 1. FC Köln in ihren Stadien weiterhin auf Einweg-Becher aus maisbasierter Polymilchsäure (PLA). Die DUH fordert die Vereine auf, den Einsatz der Wegwerfbecher zu beenden und nicht länger zu behaupten, diese seien umweltfreundlich. „ Der grüne Anstrich der Bundesligisten blättert ab und macht deutlich, dass sie mit der Entscheidung für biologisch abbaubare Einwegbecher, die sie als ökologisch vorteilhaft anpreisen, ein Eigentor geschossen haben“, sagt der DUH-Bundesgeschäftsführer weiter.
Bereits 2008 hatte eine Ökobilanz zu Bechersystemen gezeigt, dass biologisch abbaubare Einwegbecher aus PLA nicht umweltfreundlicher sind als solche aus Rohöl. „Anbau und Verarbeitung von Pflanzen für diese Becher, belasten Gewässer und lassen Böden versauern. Die Becher werden auch nicht kompostiert, sondern einfach verbrannt. Dadurch gehen wertvolle Rohstoffe verloren“, erklärt Thomas Fischer, DUH-Projektmanager für Kreislaufwirtschaft. Besonders alarmierend sei die Tatsache, dass Wegwerfbecher zehn Mal mehr Abfall als Mehrweg-Becher verursachten, und zwar unabhängig von dem Material, aus dem sie hergestellt werden.
Durchschnittlich werde jeder Mehrwegbecher in deutschen Fußballstadien 107 Mal wiederbefüllt. Auf diese Weise lassen sich nach DUH-Angaben in der ersten und zweiten Bundesliga pro Saison über 17 Millionen Einwegbecher einsparen und deren CO2-Emissionen mehr als halbieren. Resch fordert deshalb, den sofortigen Umstieg auf umweltfreundliche Mehrwegbechersysteme beim Getränkeausschank in allen Fußballstadien.
Die UBA-Studie können Sie downloaden unter:
http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/3986.html