„Viele Produkte aus unserem täglichen Leben werden aus fossilen Rohstoffen hergestellt. Erdöl steckt nicht nur in Benzin, sondern auch in Produkten wie Waschmittel oder Plastik. Wenn wir jedoch auch in Zukunft erfolgreich wirtschaften wollen, muss es unser Ziel sein, die Rohstoffbasis durch Innovationen auf Basis nachwachsender Rohstoffe langfristig zu sichern“, sagte Bleser beim Fachkongress im Umweltforum in Berlin.
Da bei der Gewinnung und Verarbeitung von fossilen Rohstoffen vielfältige Umweltprobleme entstünden und fossile Rohstoffe knapper und damit auch teurer würden, strebe die Bundesregierung einen Strukturwandel von einer fossilen hin zu einer biobasierten Wirtschaft an. „Global und auf längere Sicht betrachtet geht es nicht mehr um die Frage, ob die Nutzung nachwachsender Rohstoffe gangbare Optionen sind, sondern darum, in welchen Bereichen die Biomassenutzung den größten gesellschaftlichen Nutzen bringt“, erklärte Bleser.
Großes Potenzial für Wirtschaft und Umwelt stecke in der Entwicklung biobasierter Kunst- und Werkstoffe, die in Verpackungsmitteln, langlebigen Konsumgütern, Baustoffen oder künftig auch im Automobilbau Verwendung finden. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) seine Forschungsförderung gerade im Bereich dieser sogenannten Biopolymere erheblich ausgebaut. Derzeit investiert das BMELV eigenen Angaben zufolge rund 70 Millionen Euro in Forschungsprojekte zur stofflichen Nutzung nachwachender Rohstoffe, zwei Drittel davon fließen in die Erforschung von biobasierten Kunst- und Werkstoffen.
„Der Wandel zu biobasierten Produkten macht unser Wirtschaften nachhaltig und zukunftsfähig. Die Land- und Forstwirtschaft leistet dazu einen wichtigen Beitrag und liefert ressourcen- und umweltschonend erzeugte Kohlenstoffverbindungen aus Biomasse, die für den Wirtschaftskreislauf essentiell sind“, sagte Bleser.